Süddeutsche Zeitung

Drohende Einstellung der Produktion:Airbus-Chef "total überzeugt" von "A380"

Lesezeit: 1 min

Von Jens Flottau, Frankfurt

"Wir werden zusätzliche Kunden bekommen"

Airbus-Chef Fabrice Brégier lässt keinen Zweifel daran, dass der Airbus A380 weiter gebaut wird. "Wir werden zusätzliche Kunden bekommen", sagte er auf dem Investorentag des Unternehmens am Donnerstag. Angesichts der schwachen Nachfrage für das riesige Flugzeug hatte Finanzchef Harald Wilhelm am Vortag erstmals die Möglichkeit erwähnt, das Programm zu stoppen.

Vom kommenden Jahr an bis 2017 werde die A380 die Produktionskosten hereinholen. Dies werde wohl auch 2018 und darüber hinaus gelingen, selbst dann, wenn Airbus das Programm einstellen werde.

Die derzeit geplante Produktion ist bis inklusive 2017 ausverkauft, pro Jahr werden derzeit 30 Maschinen gebaut. 2018 gibt es noch freie Produktionszeiten. Die Nachfrage nach der A380 hängt vor allem vom Flugkonzern Emirates ab, in der Branche gilt das Riesen-Flugzeug eher als unpraktisch. Die Technik ist vergleichsweise alt, die Maschine hat mit vier Triebwerken einen Kostennachteil im Vergleich zu kleineren Langstreckenflugzeugen.

Nicht alle Aufträge völlig sicher

Brégier setzte dem allerdings starke Worte entgegen. "Wir werden eines Tages eine A380neo bauen" - also mit neuen Triebwerken - "und wir werden eines Tages eine verlängerte A380 bauen." Er sei von dem Flugzeug weiterhin "total überzeugt. Wo ist das Problem?"

Verkaufschef John Leahy zufolge laufen derzeit vier Verkaufskampagnen mit Kunden, die die A380 schon haben. Emirates drängt darauf, die Maschine mit neuen Triebwerken auszustatten. Angesichts des Wachstums im Weltluftverkehr müsse die Nische für besonders große Maschinen "per Definition wachsen". Es sei aber "kein gigantischer Markt."

Airbus hat Aufträge für 318 A380, 147 Maschinen sind ausgeliefert. Von den 171 noch verbleibenden sind aber nicht alle Aufträge völlig sicher. Branchenexperten zweifeln, ob Amedeo (irische Flugzeug-Leasingfirma, 20 Jets), Transaero (Russland, vier), Virgin Atlantic (sechs) und Air Austral (Réunion, zwei) alle Flugzeuge tatsächlich übernehmen.

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