Süddeutsche Zeitung

Chromecast:Google bringt deutsche Fernseher ans Netz

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Auch die alte Glotze soll ans Internet: Google bietet seinen Fernsehstick nun in Deutschland an - und liegt preislich deutlich unter dem Angebot des Konkurrenten Apple.

In den USA ist das unscheinbare Gerät laut Firmenangaben bereits ein Erfolg. Nun bringt Google seinen Fernseh-Stick Chromecast auch in Deutschland in den Handel. Damit lassen sich Videos oder Inhalte aus Online-Diensten vom Laptop, Smartphone oder Tablet per Wlan auf einen Fernseh-Bildschirm bringen - sozusagen Smart-TV zum Nachrüsten.

Gleichzeitig mit dem Marktstart in Deutschland verkündet Google eine Kooperation mit dem Videoportal Watchever. So können Watchever-Abonnenten mit dem Chromecast Spielfilme und TV-Serien aus dem Internet auf ihrem Fernsehgerät abspielen - selbst wenn dieser bislang nicht onlinefähig war. Konkurrent Maxdome will seinen Streaming-Dienst ebenfalls bald für Chromecast anbieten.

In den USA habe Chromecast nach der Markteinführung im vergangenen Jahr bereits nach kurzer Zeit einen "überwältigenden Erfolg" zu verzeichnen gehabt, sagte der leitende Geschäftsentwickler von Chromecast für Deutschland, Christian Witt. Nun ist der etwa sieben Zentimeter lange Stick, der an den HDMI-Port des Fernsehers angeschlossen wird, für 35 Euro auch in Deutschland erhältlich. Er funktioniert anbieterübergreifend mit Smartphones und Tablets, die mit Googles Android- oder Apples iOS-Betriebssystem laufen, sowie mit Mac- und Windows-Rechnern, auf denen der Chrome-Browser läuft.

Konkurrenz für Apple

Mit seinem vergleichsweise günstigen Verkaufspreis setzt Google seinen Rivalen Apple unter Druck. Apple TV hat als eigenständige Settop-Box ähnliche Funktionen, kostet allerdings etwa 100 Euro. In seinem Fernseh-Stick sieht Google ein Produkt für die breite Masse, da das Gerät in wenigen Minuten installiert und leicht zu bedienen sei, wie ein Unternehmenssprecher sagt. Chromecast sei insbesondere für Zuschauer von Filmportalen ausgelegt - für sie es wesentlich einfacher, Inhalte mit einem Handy zu steuern, als mit einer Fernbedienung zu hantieren, sagte Witt.

Es ist nicht der erste technische Versuch des Suchmaschinen-Konzerns, Inhalte auf den TV-Bildschirm zu bringen. Vor rund vier Jahren startete das Unternehmen sein Projekt Google TV und gewann unter anderem Sony als Partner. Am Ende konnte sich der Dienst jedoch nicht durchsetzen. Google-TV-Geräte gab es eine Zeit lang nur in den USA, in Deutschland hatte eine abgespeckte Version in Form einer Settop-Box ebenfalls nur wenig Erfolg.

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