Süddeutsche Zeitung

Bundesnetzagentur:Wettbieten um Mobilfunk-Frequenzen im Dezember

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Mobilfunk-Frequenzen sind knapp, begehrt - und teuer. Im Dezember will die Bundesnetzagentur nun ein neues Frequenzpaket an die Netzbetreiber versteigern. Die Erlöse sollen in den Ausbau schneller Internetanschlüsse fließen.

Die deutschen Mobilfunkunternehmen müssen sich auf neues und möglicherweise milliardenschweres Wettbieten um Funkfrequenzen einstellen. Geplant sei, das Vergabeverfahren für Frequenzen im Dezember 2014 zu eröffnen, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag in einem Eckpunktepapier mit. Wegen des knappen Angebots und der hohen Nachfrage werde das Spektrum wahrscheinlich wie bei den vorigen beiden Vergabeverfahren in einer Auktion unter den Hammer kommen. Da die Vorbereitung komplex sei, sei auch eine Verschiebung ins Jahr 2015 nicht ausgeschlossen.

Der Bund will mit den Einnahmen der geplanten Versteigerung den Ausbau von schnellen Internetverbindungen vorantreiben, den so genannten Breitband-Ausbau. Er kann dabei mit einem Milliarden-Erlös rechnen.

Ganz sicher ist der Fahrplan noch nicht: Die Netzagentur will erst im Sommer die Details bekannt geben. Bis dahin entscheidet auch die EU-Kommission über den geplanten Zusammenschluss der beiden Mobilfunker E-Plus und Telefónica Deutschland ("O2"). Die Brüsseler Kartellprüfung läuft noch bis Mitte Mai. Experten erwarten, dass die Unternehmen Teile ihrer Frequenzen abgeben müssen, um die Wettbewerbsbedenken der Kommission aus dem Weg zu räumen.

Frequenzen für den Mobilfunk sind knapp und dementsprechend begehrt. Bei der nun geplanten Auktion kommen die sogenannten GSM-Frequenzen unter den Hammer, auf denen seit Anfang der 90er Jahre telefoniert wird. Die Lizenzen laufen bis 2016. Daneben soll auch ein weiteres Spektrum, das derzeit noch für Fernsehübertragungen genutzt wird, freigeschaufelt werden. Darüber muss sich die Netzagentur aber erst mit den Bundesländern einigen.

Bei der vorerst jüngsten Versteigerung 2010 hatten die Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 insgesamt rund 4,4 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt. Legendär ist die UMTS-Auktion, die Anfang des Jahrtausends mehr als 50 Milliarden Euro in die Bundeskasse brachte.

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