Süddeutsche Zeitung

Seniorenhandy von Emporia:Einfach ein normales Smartphone

Lesezeit: 1 min

Große Schaltflächen, keine verwirrenden Menüs - so will Emporia mit seinem Seniorenhandy punkten. Ein Konzept, das aufgeht?

Von Mirjam Hauck

Muss für diese Kolumne manchmal das eigene Kind neue Gadgets wie Spielzeugroboter oder KI-getriebene Autorennbahnen ausprobieren, sind es nun die eigenen Eltern. Sie haben ein speziell auf Senioren zugeschnittenes Smartphone-Modell, das etwa 200 Euro teure Smart2 des österreichischen Herstellers Emporia getestet. Nutzten die beiden über 70-Jährigen bislang ausschließlich Modelle mit Tasten und kleinem Bildschirm, haben sie nun ein Smartphone ausprobiert, mit dem man schöne Fotos machen kann, das aber bitteschön nicht allzu kompliziert sein darf. So ihre Anforderungen.

Tatsächlich ist der 12,7 Zentimeter große Touchscreen des Emporia Smart2 recht übersichtlich gestaltet. Auf der Startseite finden sich lediglich vier Felder: eines für SMS, zum Telefonieren, zum Fotografieren und als viertes das Infocenter, hinter dem sich unter anderem die Wetter-Anzeige, ein Kalender und ein modifizierter App-Store verbergen. Die Symbole sind groß und gut erkennbar, genauso wie die Schrift, mit der sich Rufnummern in das Telefonbuch eintragen und als Favoriten speichern lassen.

Mit Notrufknopf, allerdings abdeckbar

Das Smartphone hat wie viele andere Seniorenhandys einen Notruffunktion, unter der sich eine bestimmte Nummer hinterlegen lässt. Der Knopf befindet sich gut erkenn- und erreichbar auf der Rückseite. Allerdings hat der Hersteller bei Nutzerbefragungen festgestellt, dass die Zielgruppe sich für diese Funktion häufig zu fit und zu jung fühlt. Deshalb liefert Emporia mit dem Gerät ein zweites, ebenfalls metallicblaues Kunststoffcover mit. Damit lässt sich der Knopf abdecken.

Die 8-Megapixel-Hauptkamera auf der Rückseite macht bei Tageslicht gute Fotos, die sich per MMS auch schnell den Enkeln schicken lassen. Etwas schwer getan haben sich die beiden testenden Senioren allerdings mit dem fummeligen Ladekabel. Das Vorgängermodell hatte noch eine Ladeschale, auf die man das Handy auflegen konnte.

Aber das wollte - wie der Notrufknopf - die Mehrheit der Zielgruppe auch nicht unbedingt haben. Ein Seniorenhandy soll zwar einerseits simpel und leicht zu bedienen sein, sich aber ansonsten äußerlich nicht von einem normalen Smartphone unterscheiden, wie es die Kinder und Enkel nutzen.

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Quelle:
SZ vom 18.04.2018
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