Süddeutsche Zeitung

BMW: Chef Reithofer:"Wir bleiben vorsichtig"

Ist die Krise schon ausgestanden? BMW macht wieder Gewinn - nach zwei Negativquartalen in Folge. Doch bei Konzernchef Reithofer überwiegt die Skepsis.

BMW schreibt wieder schwarze Zahlen. Nach zwei Quartalsverlusten in Folge konnte der Münchner Autohersteller im zweiten Quartal 121 Millionen Euro Gewinn machen, wie das Unternehmen mitteilte.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das aber immer noch einen Rückgang um 76,1 Prozent. Der Umsatz sank im zweiten Quartal um 10,9 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal waren es noch 14,5 Milliarden Euro. In der vergangenen Woche hatte BMW-Konkurrent Daimler für die Monate April bis Juni erneut einen Milliarden-Verlust gemeldet.

"Selbst Experten sind sich nicht einig"

Doch bei den Münchnern überwiegt die Skepsis: BMW sei, wie die gesamte Automobilbranche, weiterhin mit einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konfrontiert. "Wir bleiben vorsichtig, die Unsicherheit ist groß, selbst Experten sind sich nicht einig", sagte BMW-Chef Norbert Reithofer in einer Telefonkonferenz. Darum gebe der Konzern auch keine Prognose ab. Reithofer: "Wir fahren weiter auf Sicht". Im ersten Halbjahr wurden mehr als 615.000 Automobile ausgeliefert.

In der zweiten Jahreshälfte erwartet der Konzern dank neuer Modelle aber einen Aufwärtstrend bei den Auslieferungen. Diese waren im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise stark eingebrochen. Im ersten Quartal hatte BMW ein Minus von 152 Millionen Euro eingefahren, im vierten Quartal 2008 machte der Hersteller sogar 960 Millionen Euro Verlust.

Angst vor dem Auslaufen der Umweltprämie, besser bekannt als Abwrackprämie, hegen die BMW-Leute nicht. Von den staatlichen Förderprogrammen in Deutschland und Frankreich profitierten vor allem Volumenanbieter, sagte Reithofer.

Die im Leitindex Dax notierten BMW-Aktien verloren bis 9.40 Uhr 1,3 Prozent auf 32,50 Euro.

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