Süddeutsche Zeitung

US-Vermögensverwalter:Razzia bei Blackrock

Die Staatsanwaltschaft Köln hat am Dienstag Geschäftsräume des US-Vermögensverwalters Blackrock in München durchsucht. Die Ermittler fahndeten nach Unterlagen im Zusammenhang mit dubiosen Aktiengeschäften, sogenannten Cum-Ex-Deals. Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet.

Der Vorfall könnte die Diskussion um Friedrich Merz' Kandidatur für den CDU-Parteivorsitz neu anfachen. Merz ist seit 2016 Aufsichtsratschef bei der Deutschland-Tochter von Blackrock und damit der oberste hausinterne Kontrolleur. Die Vorfälle, um die es bei den Ermittlungen gehen soll, liegen allerdings weiter zurück. Sie sollen einen Zeitraum zwischen 2007 und 2010 betreffen.

Blackrock ist mit einem verwalteten Vermögen von 6,4 Billionen Dollar die größte Fondsgesellschaft der Welt. Bei etlichen Konzernen ist das Unternehmen der größte Aktionär, auch bei vielen Dax-Firmen. In Deutschland ist der Konzern bislang vor allem jenen ein Begriff, die ihr Geld in börsengehandelten Indexfonds anlegen, bekannt unter der Abkürzung ETF. Solche Produkte kommen ohne aktiven Fondsmanager aus und bilden die Entwicklung von Börsenindizes wie dem Dax ab. Zwei Drittel der Blackrock-Gelder stecken in diesen "passiven" Fonds. Keine andere Produktklasse war seit der Finanzkrise weltweit so erfolgreich.

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