Süddeutsche Zeitung

Kryptowährung Bitcoin:Soros warnt vor dem Bitcoin

Lesezeit: 1 min

Der prominente US-Investor George Soros kritisiert den Hype um die Kryptowährung Bitcoin. "Das ist eine typische Blase", sagte er am Donnerstagabend in Davos, wo derzeit das Weltwirtschaftsforum stattfindet. "Der Bitcoin ist keine Währung", fügte er hinzu. Dafür fehle ihm die Stabilität. "Eine Währung, die 25 Prozent am Tage schwankt, kann nicht genutzt werden, um etwa Löhne zu zahlen." Mit einem drastischen Einbruch des Bitcoin rechnet Soros nach eigenen Angaben aber nicht. Stattdessen gehe er davon aus, dass der Bitcoin langsam an Wert verliert.

Der Kurs des Bitcoin war im vergangenen Jahr von 1000 auf fast 20 000 Dollar gestiegen, später verlor der Bitcoin wieder die Hälfte an Wert. Auch derzeit unterliegt er extremen Schwankungen. Bei Finanzaufsehern und Politikern steht der Bitcoin zunehmend in der Kritik. Kryptowährungen könnten von Kriminellen genutzt werden, sagte die britische Premierministerin Theresa May in Davos und erklärte, dies beobachten zu wollen. Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, "gesetzeswidrige Aktivitäten" bei Kryptowährungen müssten unterbunden werden.

Trump nennt er "eine Gefahr für die Welt"

Mit Soros erhält die Kryptowährung nun einen weiteren Kritiker, der in der Finanzszene besonders einflussreich ist. Der Multimilliardär genießt dort eine Art Legendenstatus, seit er im Jahr 1992 erfolgreich gegen das Britische Pfund wettete. Soros machte ein Vermögen, als Großbritannien unter dem Druck der Finanzmärkte nachgab und seine Währung aus dem europäischen System fester Wechselkurse löste.

Der 87-Jährige ist für seine deutlichen Meinungsäußerungen berüchtigt. Wie bereits im vergangenen Jahr holte er auch gegen US-Präsident Donald Trump aus, den er "eine Gefahr für die Welt" nannte.

Soros warnte in Davos auch vor einem zu großen Einfluss der US-Techkonzerne. Die Internet-Giganten könnten "ein totalitäres Netzwerk schaffen, wie es Aldous Huxley und George Orwell sich nicht besser hätten ausmalen können", sagte er in Anspielung auf die Romane "Schöne neue Welt" und "1984". "Facebook und Google" seien "immer mächtiger werdende Monopole". Davos sei ein "guter Ort, um zu verkünden, dass ihre Tage gezählt sind", fügte Soros hinzu. Mit sozialen Netzwerken machte Soros in der Vergangenheit auch persönlich schlechte Erfahrungen. Von Nationalisten und Antisemiten wird er dort immer wieder als Anführer einer vermeitlichen Weltverschwörung verleumdet.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3841791
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/jps
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.