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Automesse in Detroit:VW knackt die Zehn-Millionen-Marke

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VW knackt Zehn-Millionen-Marke

Volkswagen hat erstmals weltweit mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkauft und sein Ziel damit vier Jahre früher als geplant erreicht. Der Konzern habe 2014 rund um den Globus 10,14 Millionen Pkw und Lkw abgesetzt, 4,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte Vorstandschef Martin Winterkorn am Sonntagabend vor der Automesse in Detroit mit. "In den letzten zehn Jahren hat unser Konzern seine Fahrzeugauslieferungen verdoppelt", sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler.

Schwaches US-Geschäft als Wermutstropfen

Den Sprung über die imageträchtige Hürde von zehn Millionen Fahrzeugen hat Volkswagen geschafft, obwohl die Marke VW Pkw schwächelt. Zwar verkaufte VW Pkw im Gesamtjahr erstmals mehr als sechs Millionen Autos. Die Auslieferungen der Hauptmarke schrumpften im Dezember aber um zwei Prozent.

Dabei lief vor allem das Geschäft in den USA nicht rund. Anders als bei den in den USA erfolgreichen Premiumtöchtern Audi und Porsche schwächelt die VW-Kernmarke dort schon länger. Eineinhalb Jahre lang gingen die US-Verkäufe trotz eines Marktbooms zurück. 2014 sanken die Verkaufszahlen um zehn Prozent. Auf Jahressicht kamen nur 367 000 VW zusammen - dabei sollen es bis 2018 gut doppelt so viele sein.

Neuer Geländewagen soll die Wende bringen

Große Hoffnungen setzt der Konzern dabei auf ein neues Modell - mit potenziell mehreren Varianten: So könne es die für Ende 2016 angekündigte Siebensitzer-Geländelimousine mit dem Arbeitsnamen CrossBlue zusätzlich auch eine Nummer kleiner als Fünfsitzer geben, sagte Winterkorn. "Da ist noch mehr in der Pipeline", sagte er und zeigte eine Studie namens Cross-Coupé.

VW Kopf an Kopf mit Toyota

Insgesamt liegen die Wolfsburger fast gleichauf mit Weltmarktführer Toyota, der sich 10,2 Millionen Wagen für 2014 zum Ziel gesetzt hat. Analysten rechnen damit, dass VW Toyota bereits im laufenden Jahr vom Thron verdrängen wird, weil die Wolfsburger in China stärker wachsen. Dagegen hat sich die bisherige Nummer 3 der Welt, die Opel-Mutter General Motors, vorerst aus dem Rennen um die Weltmarktspitze verabschiedet. Der US-Konzern hat wegen Qualitätsmängeln vor allem mit sich selbst zu tun. Einige Experten sehen die Amerikaner derzeit hinter dem französisch-japanischen Konzern Renault-Nissan auf Rang 4. Es wird erwartet, dass auch Toyota und GM ihre Absatzzahlen für das abgelaufene Jahr in Detroit bekanntgeben werden.

Sparprogramm soll die Rendite heben

Damit VW auch bei der Rendite in die Spur kommt, hat Winterkorn ein Sparprogramm aufgelegt. Dadurch sollen die Kosten bis 2017 jährlich um fünf Milliarden Euro sinken. Unter anderem sollen weniger profitable Fahrzeugmodelle auslaufen und kaum gefragte Sonderausstattungen aus dem Programm genommen werden. Neuen Schwung beim Absatz erhoffen sich die Wolfsburger vom Passat, der in achter Generation seit einigen Wochen bei den Händlern steht.

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