Wegen Luxus-Uhren aus Katar:Rummenigge zahlt 249.900 Euro Strafe
Nach einem Besuch in Katar hatte Bayerns Vorstandschef zwei teure Mitbringsel nicht verzollt - jetzt muss Karl-Heinz Rummenigge den Strafbefehl akzeptieren. Die hohe Zahlung hängt mit seinem stattlichen Einkommen zusammen - der Bayern-Boss gilt nun offiziell als vorbestraft.
Von Florian Tempel
Uli Hoeneß, Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident des FC Bayern, wartet noch auf seinen Prozess wegen Steuerhinterziehung, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sein Verfahren bereits hinter sich. Nachdem Rummenigge Anfang Februar vom Zoll am Flughafen München mit zwei teuren Luxus-Uhren im Handgepäck erwischt worden war, hat er nun eine Verurteilung zu einer Geldstrafe von 249.900 Euro akzeptiert und das Geld bereits an die Staatskasse überwiesen.
Das hat der Landshuter Oberstaatsanwalt Markus Kring der SZ bestätigt: "Die Vollstreckung ist bei uns als erledigt gekennzeichnet." Rummenigge war nach einem Aufenthalt in Katar, wo 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet, mit den zwei Uhren zurückgekehrt. Statt zum Zoll ging er aber durch den Ausgang "Nichts zu verzollen". Als er erwischt wurde, hatte er angegeben, ein Freund hätte ihm die beiden Uhren geschenkt. Rummenigge sammelt teure Uhren.
Die Geldstrafe, die ohne Verhandlung auf dem Büroweg per Strafbefehl erlassen wurde, ergibt sich aus den festgelegten 140 Tagessätzen in Höhe von 1785 Euro. Die Tagessätze richten sich nach dem Geld, das ihm monatlich persönlich zur Verfügung steht. Da die Justiz offenbar bei Rummenigge von einem Nettoeinkommen von mehr als 53.000 Euro monatlich ausgeht, sei die Strafe so hoch ausgefallen.
Der Vorstandschef gilt im landläufigen Sinn nun als vorbestraft. Denn eine Verurteilung zu mehr als 90 Tagessätzen Geldstrafe wird im polizeilichen Führungszeugnis eingetragen.