Süddeutsche Zeitung

Transferzahlungen:Ausländische Vereine schulden Bundesliga-Klubs 13 Millionen Euro

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Von Hans Leyendecker

Die Vereine der Fußball-Bundesliga leiden stark unter der schlechten Zahlungsmoral ausländischer Vereine nach Transfers. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung gibt es aktuell rund 30 Fälle, in denen ausländische Klubs nicht die vereinbarten Ablösesummen nach Vereinswechseln von Spielern gezahlt haben. Der Schaden soll sich derzeit auf 13 Millionen Euro belaufen.

Besonders schlecht soll die Zahlungsmoral bei italienischen und türkischen Vereinen sein. Nach SZ-Informationen wollen jetzt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) Druck machen, um den Vereinen zu ihrem Geld zu verhelfen.

Genua schuldet Schalke noch 4,7 Millionen Euro für Rafinha

DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock sagte der SZ, der DFB stehe in dieser Angelegenheit "hinter den Vereinen". Er habe bereits im Frühjahr Präsidenten und Generalsekretären anderer Nationalverbände gebeten, sich um diese Angelegenheit zu kümmern. Andreas Rettig, einer der beiden Geschäftsführer der DFL, begrüßte den Schulterschluss mit dem DFB und erklärte, es sei "nicht mehr hinnehmbar, dass unsere Vereine Millionenforderungen haben und ihrem Geld hinterherlaufen müssen".

Der italienische Erstligist CFC Genua schuldet Schalke 04 für den Wechsel des Spielers Rafinha im Sommer 2010 nach SZ-Informationen immer noch rund 4,7 Millionen Euro. Das Disziplinar-Komitee der Fifa hat dem CFC Genua am 8. Oktober in einem spektakulären Urteil noch einmal eine Frist von 90 Tagen zur Begleichung seiner Schulden eingeräumt und einen Drei-Stufen-Plan für Sanktionen entwickelt.

Zunächst drohten dem derzeitigen Tabellenfünften der italienischen Serie A ein Sechs-Punkte-Abzug. Falls der Verein dann immer noch nicht zahle, drohe der Zwangsabstieg. Und falls der italienische Fußballverband die Anweisungen der Fifa missachten sollte, könne das zum Ausschluss Italiens aus allen Fifa-Wettbewerben führen.

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