Süddeutsche Zeitung

Sport kompakt:Ronaldo droht das Karriereende

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Ein dreimaliger Weltfußballer denkt ans Aufhören, Michael Phelps und Ryan Lochte schwimmen schnell, Philipp Kohlschreiber trifft in Cincinnati auf Roger Federer.

Für Brasiliens Stürmerstar Ronaldo ist vielleicht schon Ende dieses Jahres endgültig Schluss. Nach langwierigen Verletzungen und einer nun schon mehr als dreimonatigen Zwangspause erwägt der Weltmeister von 1994 und 2002 ein vorzeitiges Karriereende. "Es ist traurig, weil sich mein ganzes Leben um Fußball gedreht hat, aber ich werde mich quälen, dass es zumindest bis zum Ende dieses Jahres reicht", sagte der 33-Jährige von den Corinthians Sao Paulo am Mittwoch in einem Interview des TV-Senders Globo, "dann werde ich entscheiden, wie es weitergeht". Das genaue Ende seiner großartigen Laufbahn könne er nicht voraussagen, aber "eines Tages werde ich nach einem Spiel sagen, basta, das wars", so Ronaldo, der seinen Vertrag mit den Corinthians erst Anfang des Jahres bis Ende 2011 verlängert hatte. Seit dem 9. Mai hat er nicht mehr gespielt, aber in der vergangenen Woche zumindest wieder mit dem Training begonnen. Am 29. August will er trotz Übergewichts sein Comeback feiern. "In 15 Tagen wird es mir wieder gut gehen", prophezeit der WM- Rekordtorjäger, "ich muss ein bisschen abnehmen, meinen Rhythmus finden und hoffen, dass die Schmerzen erträglich sind".

Die US-Schwimmstars Michael Phelps und Ryan Lochte haben am Mittwochabend zum Auftakt der Panpazifischen-Spiele in Irvine/Kalifornien ihre ersten Titel in Jahres-Weltbestzeit gewonnen und eine eindeutige Kampfansage in Richtung von Paul Biedermann gesendet. Während Phelps trotz Formkrise über 200 Meter Schmetterling triumphierte, entriss Lochte Doppel-Weltmeister Biedermann die erst beim EM-Triumph in Budapest aufgestellte Jahres-Weltbestzeit über 200 Meter Freistil. Lochte war in 1:45,30 Minuten 17 Hundertstelsekunden schneller als Biedermann am vorigen Samstag. Der 14-malige Olympiasieger Phelps siegte in 1:54,11 Minuten über 200 Meter Schmetterling vor dem Australier Nick D'Arcy und Takeshi Matsuda aus Japan. "Es war am Ende sehr anstrengend und es hat auch ein bisschen weh getan. Von meiner Bestform bin ich zurzeit weit entfernt. Obwohl es noch einiges zu tun gibt, bin ich eigentlich ganz zufrieden", sagte der 25 Jahre alte Phelps, der insbesondere noch "kleine technische Dinge" verbessern muss, im Anschluss an das Rennen.

Tennis-Profi Philipp Kohlschreiber geht selbstbewusst in das Duell mit Roger Federer. Kohlschreiber ist wie schon in der Vorwoche in Toronto auch beim ATP-Masters in Cincinnati der letzte deutsche Tennisprofi im Turnier. Nach seinem 6:0, 1:6, 6:3-Sieg in der zweiten Runde am Mittwoch gegen Alejandro Falla aus Kolumbien, wartet nun im Achtelfinale in Roger Federer ein harter Brocken auf Kohlschreiber. Kohlschreiber hofft hingegen auf seinen ersten Sieg gegen Federer. "Das sind die Matches, für die man Tennis spielt", sagte der Augsburger vor dem sechsten Duell mit dem gegenwärtigen Weltranglisten-Zweiten und Titelverteidiger. "Ich weiß momentan einfach, dass ich auf meine Fitness zählen kann und auch meine mentale Stärke ist sehr gut." Im Viertelfinale von Toronto hatte Deutschlands derzeitige Nummer eins bereits gegen Branchenprimus Rafael Nadal aus Spanien kurz vor einer Sensation gestanden. "Ich versuche, mein Bestes zu geben, um ihm richtig wehzutun. Ich muss gut aufschlagen, ihn unter Druck setzen. Wenn er erstmal das Kommando übernimmt, hetzt man nur von einer Ecke zur anderen und versucht, die Bälle irgendwie zu retten." Während der 26-Jährige gegen Falla bereits sein fünftes Dreisatz- Match nacheinander bestritt, kam Federer in nur 36 Minuten gegen Denis Istomin weiter. In Kohlschreiber und Federer treffen zwei Trainingspartner der vergangenen Wochen aufeinander. Das werde schon komisch, so der Schweizer, der voll des Lobes über den Deutschen ist: "Ich freue mich, dass er derzeit gut spielt. Philipp ist ein feiner Kerl. Er hat gute Schläge, ist gefährlich und wir hatten in der Vergangenheit einige enge Matches." So richtig in Bedrängnis bringen konnte Kohlschreiber den Eidgenossen jedoch noch nie. In fünf Spielen gelang ihm nur ein Satzgewinn.

Der brasilianische Fußball-Erstligist Internacional Porto Alegre hat zum zweiten Mal nach 2006 die Copa Libertadores gewonnen. Das Team der früheren Bundesligastars Tinga (Dortmund) und Andrés d'Alessandro (Wolfsburg) setzte sich im Finalrückspiel gegen CD Chivas Guadalajara mit 3:2 (0:1) durch, nachdem es bereits das erste Duell in Mexiko mit 2:1 für sich entschieden hatte. Inter vertritt somit den südamerikanischen Verband bei der Klub-WM Mitte Dezember in Abu Dhabi. Im Team der Südbrasilianer steht in Linksverteidiger Kleber, der in der Saison 2003/2004 bei Hannover 96 spielte, ein weiterer Ex-Bundesligaprofi. Es war für brasilianische Mannschaften nach Finalniederlagen in den letzten drei Auflagen der 14. Titelgewinn. Argentinien führt die Siegerliste mit 22 Erfolgen an. Chivas war nach Cruz Azul aus Mexiko-Stadt erst das zweite mexikanische Team, das es bis ins Libertadores-Cup-Finale schaffte.

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