Süddeutsche Zeitung

Sperre gegen russischen Tennis-Funktionär:Williams nennt Beleidigung "rassistisch und sexistisch"

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Williams und Scharapowa üben Kritik

Schamil Tarpischew, Präsident des russischen Tennisverbandes, ist nach einer verbalen Entgleisung gegenüber Serena und Venus Williams (USA) von der WTA für ein Jahr gesperrt worden. Das bestätigte WTA-Chefin Stacey Allaster. Tarpischew hatte die Schwestern scherzhaft als "Williams-Brüder" bezeichnet.

Serena Williams begrüßte die Reaktion der WTA und bezeichnete die Aussagen von Tarpischew als "unsensibel, rassistisch und extrem sexistisch". Es sei "sehr klug von der WTA, ihn dafür zu sanktionieren. So benimmt man sich nicht, auch nicht im Scherz", sagte die Weltranglistenerste vor dem Saisonfinale der WTA in Singapur.

Selbst Maria Scharapowa, Serena Williams nicht gerade in inniger Freundschaft verbunden, rügte ihren russischen Landsmann als "sehr unüberlegt und unverantwortlich". Die Aussagen des 66-Jährigen im russischen Fernsehen nannte WTA-Chefin Allaster "beleidigend und erniedrigend. Für so etwas ist in unserem Sport kein Platz."

"Ganz ohne böse Absicht"

Tarpischew erhält die maximale Geldstrafe von 25 000 Dollar, zusätzlich wird er für die Dauer eines Jahres von jeder Beteiligung an WTA-Aktivitäten suspendiert. Allaster bat Tarpischew auch darum, seine Position als Vorsitzender des WTA-Turniers in Moskau "ruhen zu lassen". Eine Rückkehr Tarpischews hänge von dessen Verhalten ab, sagte Allaster. Tarpischew hat sich mittlerweile auf der Homepage des russischen Tennisverbandes entschuldigt: "Serena und Venus sind zweifellos hervorragende Sportlerinnen. Sie zeigen ein Tennis der Spitzenklasse. Sie verkörpern Kraft und Hartnäckigkeit. Mit den Worten wollte ich niemanden kränken."

Der Funktionär führte aus: "Ich bedaure, dass der Scherz, der beim Übersetzen ins Englische aus dem Kontext der humoristischen Sendung gerissen wurde, soviel Aufmerksamkeit erhalten hat." Er habe die Formulierung "ganz ohne böse Absicht" getätigt.

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