Süddeutsche Zeitung

Senegal:Sadio Mané verpasst die WM

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Afrikas Fußballer des Jahres fällt für das gesamte Turnier aus, das verkündet der Senegal am Donnerstag. Der Bayern-Stürmer wurde bereits erfolgreich operiert.

Sadio Mané verpasst die Fußball-Weltmeisterschaft. Vier Tage vor dem WM-Auftakt des Senegals verkündete Teamarzt Manuel Afonso das Aus für den Offensivspieler des FC Bayern. Das MRT am Donnerstag in München habe ergeben, dass "die Entwicklung nicht so günstig ist, wie wir es uns vorgestellt haben". Nationaltrainer Aliou Cissé hatte Mané trotz dessen Verletzung am rechten Wadenbeinköpfchen zunächst in seinen Kader berufen. Man werde, hatte Cissé noch in der vergangenen Woche gesagt, "alles Notwendige tun, damit sich Sadio erholen kann". Stattdessen verkündete der FC Bayern, dass Mané am Donnerstag bereits erfolgreich operiert wurde.

Der Afrikameister muss nun also ohne Afrikas Fußballer des Jahres auskommen. In der Gruppe A trifft der Senegal am kommenden Montag auf die Niederlande und danach auf Gastgeber Katar (25. November) und Ecuador (29. November). Mané hatte sich im vorletzten Bundesligaspiel vor der WM-Pause gegen Werder Bremen (6:1) verletzt, vorausgegangen war ein harmlos wirkender Zweikampf mit Amos Pieper. Manés Trainer Julian Nagelsmann ahnte kurz danach bereits Schlimmes. "Es ist klar, dass der Senegal gern hätte, dass er spielt", sagte der Bayern-Coach. Allerdings: "Wenn er Schmerzen hat, wird er nicht spielen können, auch wenn der Verband das gerne hätte." Bis zum Start aus der Winterpause bei RB Leipzig sind es für Bayern München noch neun Wochen.

Im Senegal ist Mané, 30, ein Volksheld, in 92 Länderspielen hat er 33 Tore erzielt und 20 weitere vorbereitet. Im Februar führte er sein Land zum ersten Triumph beim Afrika-Cup überhaupt und dann im März zur WM - der ehemalige Stürmer des FC Liverpool verwandelte jeweils den entscheidenden Elfmeter in den beiden Spielen gegen Ägypten. Nach Manés Verletzung bangte selbst Staatspräsident Macky Sall mit dem Fußballspieler. "Sadio, Herz eines Löwen! Mein ganzes Herz ist mit dir", schrieb Sall: "Gott segne Dich!"

Mané ist nicht der einzige Ausnahmefußballer, der in Katar fehlen wird. Vor allem Weltmeister Frankreich muss auf Top-Spieler verzichten. N'Golo Kante und Paul Pogba gehören dazu - und seit Kurzem auch der Leipziger Stürmer Christopher Nkunku. Der deutschen Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick fehlt Nkunkus Klubkollege Timo Werner, Rekordweltmeister Brasilien flog ohne Philippe Coutinho in die Wüste. Argentinien muss kurzfristig den Ausfall des früheren Stuttgarters Nicolas Gonzalez auffangen.

Weitere Spieler sind angeschlagen oder gerade erst wieder genesen, dazu zählen Kanadas Alphonso Davies, Südkoreas Hoffnungsträger Heung-Min Son, Frankreichs Weltfußballer Karim Benzema oder Belgiens Torjäger Romelu Lukaku. Die Angst vor Verletzungen begleitete auch die letzten Vorbereitungsspiele. "Jeder hatte ein bisschen im Hinterkopf, gesund aus dem Spiel herauszukommen", sagte Flick nach dem zähen 1:0 am Mittwoch gegen den Oman.

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