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Radsport:Tour de France startet 2017 in Düsseldorf

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Die Tour de France wird 2017 in Düsseldorf gestartet. Dies gab der Veranstalter ASO am Dienstag bekannt. Damit findet der Grand Départ zum vierten Mal in Deutschland statt, zuvor war der Auftakt des wichtigstes Radrennens der Welt 1965 in Köln, 1980 in Frankfurt/Main und 1987 in West-Berlin über die Bühne gegangen.

Voraussichtlich Anfang Juli 2017, der genaue Termin wird noch bekannt gegeben, wird Düsseldorf zum Nabel der Radsport-Welt. Zur Teamvorstellung an einem Donnerstag, dem öffentlichen Training am Freitag, dem Prolog (Einzelzeitfahren) am Samstag und dem Start der ersten Etappe am Sonntag erwarten die Veranstalter Hunderttausende Fans. Elf Millionen Euro beträgt der Etat für die viertägige Veranstaltung, 6,2 Millionen davon soll die Stadt tragen.

Umfangreiches Rahmenprogramm geplant

Mit Blick auf die Finanzierung des Starts des bekanntesten Radrennens der Welt zeigte sich Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel jedoch zuversichtlich: "In den Vereinbarungen zwischen der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Tour-Veranstalter sind Regelungen vereinbart worden, die attraktive Grand Départ-Sponsoringpakete für die örtliche Wirtschaft ermöglichen."

Zudem bezeichnete Geisel den Start der Tour de France 2017 als große Chance für die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt bezeichnet. Das "Stadtmarketing, die Sportstadt Düsseldorf und Düsseldorf als Fahrradstadt" würden davon profitieren, sagte der SPD-Politiker am Dienstag."Wir planen ein umfangreiches Rahmenprogramm, bei dem Kulturveranstaltungen und Radsportevents für Jedermann geboten werden." Aber auch kritische Themen wie Doping im Leistungssport sollten offen angesprochen werden.

Über die genaue Streckenführung schweigen sich die Organisatoren noch aus. Die ASO bestätigte am Dienstag, dass am 14. Januar im Rahmen einer Pressekonferenz in Paris die Details präsentiert werden.

Stadtrat entscheidet sich nur knapp für die Tour

"Für mich als Sportler ist das ein Sechser im Lotto. Der Tour-Start seit längerer Zeit mal wieder in Deutschland, und dann auch noch mit einem Zeitfahren, was meine Paradedisziplin ist - besser geht's eigentlich nicht", sagte Radprofi Tony Martin dem ARD-Hörfunk und sprach von einem "Meilenstein für den deutschen Radsport und seine Fans". Der Grand Départ in Düsseldorf werde "viel bewegen und auch noch mehr Fans wieder zum Radsport zurückholen".

Der Rat der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf hatte sich Anfang November wegen der zu erwartenden hohen Kosten nur knapp mit 40:39 Stimmen dafür entschieden, sich um den Start der Frankreich-Rundfahrt zu bewerben. Zuvor war London als möglicher Kandidat abgesprungen.

Düsseldorf hatte bereits zweimal mit dem Gedanken gespielt, Tour-Gastgeber zu werden: 2009 erhielt Monaco den Vorzug, 2010 zogen die Rheinländer wegen der zahlreichen Doping-Skandale zurück.

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