Süddeutsche Zeitung

Philipp Lahm im SZ-Interview:"Unsere besten Jahre kommen noch"

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Philipp Lahm hat mit dem FC Bayern nach vielen Niederlagen das erste Triple in der Geschichte des deutschen Männerfußballs geholt. Im Gespräch mit der SZ schließt er Frieden mit der Transferpolitik des Vereins und kündigt an, dass dies der Beginn einer Ära werden könnte.

Von Christof Kneer

Am Ende einer triumphalen Saison macht Philipp Lahm der Konkurrenz wenig Hoffnung. "Das ist für mich das Schönste: dass ich die Überzeugung habe, dass diese drei Titel kein Ende waren, sondern eher ein Anfang", sagt der Kapitän des Triple-Siegers FC Bayern München im Saison-Abschluss-Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Samstags-Ausgabe) und führt eine Menge von Gründen an.

"Wir haben einen überragenden Kader, wir haben Top-Charaktere im Team, eine herausragende Mentalität, und wir haben fast alle langfristige Verträge. Das Team wird so zusammenbleiben und noch weiter verstärkt, wirtschaftlich steht der Klub super da", sagt Lahm und ergänzt, nun komme "auch noch ein Weltklasse-Trainer".

Lahm, der den FC Bayern im November 2009 im SZ-Interview noch heftig kritisiert hatte, stellt dem Klub nun das beste Zeugnis aus. "Da kann ich den Verantwortlichen mal ein Riesenkompliment machen: Die Neuverpflichtungen haben perfekt gepasst. Und sie haben mit ihrem neuen Schwung auch dazu beigetragen, dass uns dieses letzte Jahr mit den verlorenen Endspielen nicht runtergezogen hat."

"Gemeinsamer Schmerz hat die Mannschaft zusammengeschweißt"

Das verlorene Champions-League-Finale des Vorjahres habe im Team für einen Zusammenhalt gesorgt, "den ich in meiner Karriere selten erlebt habe". Aus heutiger Sicht, meint Lahm, könne man "schon sagen, dass dieses gemeinsame Trauern und dieser gemeinsame Schmerz die Mannschaft zusammengeschweißt hat. Die Mannschaft hat ja wirklich vom ersten Spieltag an gezeigt: Wir wollen da wieder hin."

Das traumatische Finale gegen Chelsea hat Lahm offenbar auch mit Bastian Schweinsteiger näher zusammengebracht. Das Verhältnis der beiden Führungsspieler war immer wieder Gegenstand von Spekulationen, immer wieder war von Eitelkeiten die Rede, "aber das ist aktuell falsch und war auch früher falsch", sagt Lahm. Wahr sei, dass man sich "mit der Zeit immer mehr angenähert" habe, "vor allem nach den Niederlagen der vergangenen Saison".

Außerdem widerspricht Lahm allen Skeptikern, die den aktuellen Erfolg als undankbare Startvoraussetzung für den neuen Trainer Pep Guardiola werten. Lahm ist überzeugt, dass die detaillierte Arbeit des katalanischen Trainers "uns noch einmal ein Stück weiterbringt", und er findet, dass es noch schöne Aufgaben für Trainer und Mannschaft gibt: "Jetzt geht es doch genau um das, was wir alle wollen", sagt Lahm, "es geht darum, aus diesem denkwürdigen Jahr eine Ära zu machen. Unsere besten Jahre kommen noch, so seltsam sich das nach einem Triple anhören mag."

Befürchtungen, Guardiola könnte den bayerischen Erfolgsstil, der auf rasendem Flügelspiel beruht, allzu sehr verändern, teilt Lahm nicht. "Pep Guardiola hat viele Spiele von uns gesehen und analysiert. Er ist ein erfahrener Trainer, er wird uns stärker machen." Außerdem werde er mit dem neuen Trainer "vor dem Trainingsauftakt telefonieren"

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Quelle:
SZ vom 8.6.2013
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