Süddeutsche Zeitung

Olympia:Flüchtlinge dürfen zu Olympischen Spielen

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Spitzenathleten mit Flüchtlingsstatus dürfen erstmals bei Olympischen Spielen antreten. Dies kündigte Thomas Bach, der Präsident des internationalen Olympischen Kommitees (IOC), am Dienstag vor der UN-Vollversammlung in New York an.

Bislang hatte er für Olympia qualifizierte Flüchtlinge von der Teilnahme ausgeschlossen, da sie nicht für ihre Heimatländer und die jeweiligen Olympischen Kommitees auflaufen könnten. Nun entschied sich Bach für einen Kurswechsel. "Da sie zu keinem Nationalteam gehören, hinter keiner Flagge marschieren können, keine Nationalhymne für sie gespielt wird, werden diese Flüchtlinge bei den Olympischen Spielen mit der Olympischen Flagge und der Olympischen Hymne willkommen geheißen."

IOC richtet millionenschweren Fonds zur Unterstützung ein

Es sei ein "Symbol der Hoffnung" für ihre Leidgenossen, sagte Bach. Nun werde das Bewusstsein für das Ausmaß der Krise weltweit geschärft. Vor seiner Verkündung hatte das IOC eine Resolution verabschiedet, in der alle Länder für die Zeit der Sommerspiele in Rio zur Einstellung von Kämpfen und Einhaltung eines Waffenstillstands aufgefordert werden.

Bach berichtete von einem zwei Millionen Dollar (rund 1,81 Millionen Euro) schweren Fonds den das IOC eingerichtet habe, "um Flüchtlingen durch den Sport Hoffnung zu bringen." Gleichzeitig würden jene mit hohem sportlichen Können dabei unterstützt, ihre Karrieren fortzusetzen. "Wir helfen ihnen, ihren Traum von sportlicher Exzellenz wahr werden zu lassen, selbst wenn sie vor Gewalt und Hunger fliehen müssen."

Das IOC benötige die Hilfe aller 193 UN-Mitgliedsstaaten, um talentierte Flüchtlinge ausfindig zu machen. Bach betonte, dass im Olympischen Sport "alle Menschen gleich sind, ungeachtet der Ethnie, des Geschlechts, des sozialen Status, des kulturellen Hintergrunds, Glaubens oder der Religion."

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