Süddeutsche Zeitung

Oliver Bierhoff im Gespräch:"Die Kanzlerin fragt immer, ob sie stört"

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Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff, 42, über das erfolgreiche WM-Jahr 2010, eine Spielergeneration mit Kopfhörern und die Kabinen-Ansprachen von Tim Wiese.

Thomas Kistner und Christof Kneer

SZ: Herr Bierhoff, Bundestrainer Löw hat gerade eine frohe Weihnachtsbotschaft ausgesandt: Sein Bauchgefühl sage ihm, dass Deutschland 2012 gute Chancen habe, Europameister zu werden. Hat Löws Bauch verdrängt, dass Spanien immer noch zu Europa gehört?

Bierhoff: Seine Aussage drückt einfach unsere Hoffnung aus, dass unsere Mannschaft 2012 wieder zwei Jahre weiter ist, erfahrener, kaltschnäuziger. Und dass die Spanier vielleicht etwas erfolgsmüde geworden sind, so wie die Franzosen nach ihren Erfolgen 1998 und 2000.

SZ: Ist das die Jahresend-Botschaft: dass Sie auf eine Schwächephase der Spanier hoffen müssen?

Bierhoff: Nein, wir müssen schon selber besser werden. Die Spanier haben uns zuletzt die Grenzen aufgezeigt.

SZ: Der zentrale Vorwurf nach dem Halbfinal-Aus bei der WM hieß: Die deutsche Elf habe es versäumt, mit Härte dagegen zu halten. Mit dem Abstand eines halben Jahres: Hätte man Xavi und Iniesta einfach mal umhauen sollen?

Bierhoff: Dadurch kann man die Spanier nicht stoppen. Und unsere Spieler hatten auch keine Angst vor den Spaniern, aber vielleicht waren sie unbewusst ein bisschen auf dem Rückzug. Bei den Spielen zuvor haben wir in den Analysen ja deutliche Schwächen bei England und Argentinien gefunden und diese Schwächen dann hervorragend ausgenutzt. Bei den Spaniern mussten wir den Spielern sagen: Tut uns leid, aber wir haben keine besonderen Schwächen gefunden.

SZ: Die Spieler wussten nicht, wie sie spielen sollten?

Bierhoff: Natürlich hatten wir einen Plan und unser Team war genau eingestellt, aber wir haben uns von unseren Stärken abbringen lassen. Wir haben ja davon gelebt, dem Gegner, um es mal salopp zu formulieren, den Ball zu klauen und dann schnell nach vorne nach zu spielen. Aber bei den spielstarken Spaniern war das Klauen nicht so einfach. Wenn unsere Spieler sich den Ball endlich mal erkämpft hatten, waren sie so froh, ihn zu haben, dass sie ihn einen Tick zu lang gehalten haben. Und dann hat ja auch noch Thomas Müller gefehlt.

SZ: Er war im Halbfinale gesperrt.

Bierhoff: Thomas ist einer, der dem eigenen Spiel Tiefe gibt, weil er ständig nach vorne marschiert. Ohne nach Ausreden suchen zu wollen: Thomas hat uns gefehlt, ihn hätten die Spanier gefürchtet.

SZ: Haben Sie denn auch eine frohe Weihnachtsbotschaft parat? Haben Sie am Ende des WM-Jahres 2010 auch das Gefühl, dass die Spanier bald fällig sind?

Bierhoff: Ich glaube, dass Joachim Löw mit seiner Aussage vor allem ein allgemeines Gefühl zum Ausdruck bringen wollte: Irgendwann muss es mal so weit sein. 2006, 2008 und 2010 hatte der Spaß immer im entscheidenden Augenblick ein Ende, und ich spüre auch bei den Spielern, dass es ihnen nicht mehr reicht, zu den besten Vier der Welt zu gehören. Sie wollen etwas gewinnen - und bei dieser Mannschaft glaubt man dran. Sie ist auf dem Sprung, dieses Ziel zu erreichen.

SZ: Die Spieler wollen sich nicht mehr auf den Fanmeilen feiern lassen, wenn sie Dritter geworden sind?

Bierhoff: Das zeigt ihren Charakter. Es gab in Südafrika kurz die Diskussion, ob wir nach dem Turnier noch mal nach Frankfurt oder Berlin gehen sollen, um uns von den Fans zu verabschieden. Da kam die Antwort der Mannschaft sehr schnell und eindeutig.

SZ: Sie wollte es nicht.

Bierhoff: Nein, und das muss man verstehen. 2006 hat keiner was von uns erwartet, die Spieler waren jung, sie konnten und wollten sich für den Erfolg feiern lassen. Aber soll sich Bastian Schweinsteiger, der heute 26 und ein Weltklassespieler ist, wegen eines dritten Platzes auf großer Bühne bejubeln lassen? Das hätte er für ein falsches Signal gehalten. Auch die Generation Özil-Khedira-Boateng-Neuer, ist schon so anspruchsvoll, dass sie nur noch in Titeln denkt.

SZ: Hätten Sie nicht auf ein Treffen mit den Fans drängen müssen?

Bierhoff: Es ist schon lustig: Vor zwei Jahren wurde ich kritisiert, weil ich für eine Fan-Veranstaltung plädiert habe. Da hieß es: Die haben das EM-Finale verloren, und der Event-Heini macht eine Feier. Jetzt wurde ich kritisiert, weil wir nichts gemacht haben. Ich finde nach wie vor, dass wir uns den Fans noch mal hätten zeigen sollen, ich halte diese Geste unabhängig von Sieg oder Niederlage für wichtig. Aber ein Gespräch mit dem Mannschaftsrat hat schnell gezeigt, dass die Spieler diesmal nicht wollen. Nicht aus Bequemlichkeit - sie wollten nicht zum dritten Mal ohne Pokal da antanzen.

SZ: Es war die erste WM, bei der Deutschland von den Zöglingen der Klub-Internate vertreten wurde. Man hat das Gefühl, diese Spieler ticken anders als frühere Generationen. Sie sind fleißig und fokussiert, aber Kritiker finden, fürs höchste Niveau fehle etwas Wettkampfhärte oder Schmutz im Spiel.

Bierhoff: Aber es geht heute doch nicht mehr darum, den Gegner abzugrätschen oder die deutsche Wildsau raushängen zu lassen. Wir haben bei der WM - ohne pathetisch zu sein - ein echtes Team gesehen, das ein neues Kapitel deutscher Fußball-Geschichte aufgeschlagen hat. Diese Elf ist die erste einer neuen Ära. Flache Hierarchie, schneller Austausch, Teamgedanke - in ihrem Innenleben ist sie die erste moderne deutsche Elf.

SZ: Beschreiben Sie doch mal diese neue Generation.

Bierhoff: Es ist eine sehr professionelle Generation, die sich ernsthaft mit ihrem Beruf beschäftigt. Diese Generation ist aber auch sehr individuell.

SZ: Wie meinen Sie das?

Bierhoff: Es ist die Generation, die nach dem Spiel riesengroße Kopfhörer aufsetzt. Ich bin jetzt in meiner Welt, soll das signalisieren. Diese Generation ist es nicht so gewohnt, sich in der Gruppe hart auseinanderzusetzen. Die Spieler ticken eher so: Ich mache meinen Teil gut, und wenn der andere ihn nicht gut macht, dann ist das sein Ding. Früher hätte der eine Spieler dem anderen die Ohren langgezogen und gesagt, hey, Freundchen, so geht's nicht. Heute denken die Spieler: Das steht mir nicht zu, das ist nicht meine Aufgabe, das soll der Trainer machen.

SZ: Das heißt aber doch auch: Die Atmosphäre ist distanzierter.

Bierhoff: Man muss diese Jungen eben begleiten, man muss ihnen vermitteln, dass sie Verantwortung fürs große Ganze haben. Uwe Seeler musste sich früher überlegen: Woher kriege ich einen Ball, woraus bauen wir uns Tore? Bei mir war's schon so, dass der Ball und schöne Schuhe unterm Christbaum lagen, und ich bin dann raus auf den Bolzplatz, habe mir Freunde organisiert, und wir haben überlegt, zu wievielt wir heute spielen und wer Schiedsrichter ist. Die heutige Generation wird im Vereins-Outfit ins Auto gesetzt und zum Sportplatz gefahren und dort viermal die Woche mit einem exakt ausgearbeiteten Programm konfrontiert. Und wenn sie 15 sind, haben sie einen Zeugwart und einen Berater. Also: Woher sollen sie's können? Eigeninitiative und Verantwortung für die Gruppe müssen sie erst lernen.

SZ: Und? Lernen sie's?

Bierhoff: Ich betrachte es als meine Aufgabe, den Spielern zu sagen: Ihr seid der Boss, nicht euer Management. Legt eure Karriere nicht in die Hände anderer, sondern nutzt die Hände anderer! Und denkt daran: Das ist euer Leben, eure Karriere, eure Mannschaft! Die WM hat gezeigt, wie schnell diese Generation lernt - und dann kommen Gemeinschaftserlebnisse wie in Südafrika heraus. Es war auch deshalb so harmonisch, weil sich die jungen Spieler so ähnlich sind.

SZ: Passt Michael Ballack noch zu dieser neuen Generation?

Bierhoff: Warum nicht, auch wenn Michael als Fußballer sicher andere Vorstellungen vom Funktionieren einer Gruppe mitbekommen hat. Heute wird die Verantwortung auf mehrere Spieler verteilt, anders als vor zehn Jahren. Das Wichtigste ist heute, sich in ein Team zu integrieren. Aber er kann das auch.

SZ: Gerade hat er in einem Interview Philipp Lahms Aussagen bei der WM aber nochmal als "respektlos" bezeichnet. Darf ein moderner Profi das?

Bierhoff: Zunächst mal kann ich Michaels Enttäuschung schon verstehen, wir haben ja auch immer betont, dass wir Philipps Äußerungen vor dem WM-Halbfinale als unglücklich empfunden haben. Wir kennen Michaels große Persönlichkeit und seine hohen Qualitäten, die für unser Team gut und wichtig sind. Aber er weiß auch, dass ein Spieler, der lange weg war, sich in eine neu formierte Mannschaft erst wieder integrieren muss.

SZ: Kann Ballack das denn: sich einreihen, als einer unter vielen?

Bierhoff: Vielleicht merkt er ja, dass es ihm guttut, wenn die Last nicht mehr auf ihm alleine liegt. Er kann das durchaus auch als positiven Aspekt sehen und sich in einem funktionierenden Team weiterhin auf hohem Niveau einbringen.

SZ: In seiner Abwesenheit haben sich Lahm und Schweinsteiger als Führungskräfte profiliert. Manchmal hat man das Gefühl, auch zwischen diesen beiden entwickelt sich eine Konkurrenzsituation.

Bierhoff: Zunächst mal bin ich sicher, dass sie ihre Führungsqualitäten bei der WM auch dann eingebracht hätten, wenn Michael dabei gewesen wäre. Und einen Konflikt zwischen Philipp und Bastian sehe ich nicht. Sie sind unterschiedlich, ergänzen sich aber gut. Philipp kommt von sich aus und äußert seine Meinung offen, er ist der offensivere, lautere. Bastian ist defensiver, er wirkt eher durch seine Art, durch sein Tun. Philipp sagt: Los, Jungs, wir marschieren! Bastian marschiert einfach und reißt die Kollegen auch ohne Kapitänsbinde mit. Mit ihnen haben wir ideale Führungsfiguren.

SZ: Nerven Sie die Diskussionen um Ballack inzwischen?

Bierhoff: Nein, aber die Diskussion sorgt natürlich für Aufsehen. Ich habe eine Auswertung bekommen über die Nationalelf-Themen, die am breitesten in den Medien vertreten waren. Was glauben Sie, welche drei Themen vorne lagen?

SZ: Ballack, Ballack und Ballack?

Bierhoff: Ballacks Verletzung war ein großes Thema, richtig. Dann noch die Kaderpräsentation und Joachim Löws Vertragsverlängerung. Alle müssen sich also bewusst sein, dass eine Rückkehr von Michael in unser Team auf jeden Fall für Aufregung und hohe Beachtung sorgen würde - egal, ob er die Kapitänsbinde trägt oder nur ein paar Minuten spielt.

SZ: Das Thema "Integration" kam bei Ihrer Auswertung nicht vor? Integration war doch das große Thema während dieses Jahres: Özil, Khedira, Boateng...

Bierhoff: Wir haben das Thema nicht bewusst gesetzt, die Mannschaft hat das aus sich selbst entwickelt. Vor nicht allzu langer Zeit hat man über Fußballer noch gelächelt, und jetzt wird plötzlich die gesamte Mannschaft als Vorbild betrachtet, als gesellschaftliches Symbol.

SZ: Wie gefährlich ist dieses Thema für einen Verband? Hinter den Kulissen hat inzwischen ja ein irres Gezerre eingesetzt. Schon 16-jährige Migrantenkinder werden militant von den Verbänden umworben. Wie weit geht der DFB da mit?

Bierhoff: Wir sind auch dank der WM in der glücklichen Lage, dass die deutsche Nationalelf inzwischen als Auszeichnung betrachtet wird. Wir kämpfen um jeden Jungen, aber wir haben Grenzen. Wir zahlen kein Geld wie das andere Verbände zum Teil machen, wir besorgen den Eltern keine Jobs.

SZ: Der vom FC Bayern umworbene Hoffenheimer Luiz Gustavo würde gerne Deutscher werden, weil er bisher keine Chance bekam, für Brasilien zu spielen. Eine Einbürgerung aus Karrieregründen widerspricht doch Ihrer Philosophie.

Bierhoff: Wir haben ja auch noch nicht reagiert. Ich habe mit Jogi mal darüber gesprochen, und wir haben klar festgelegt, erstmal abzuwarten. Grundsätzlich gilt: Wenn ich merke, dass so etwas nur aus Karrieregründen passiert, neige ich dazu, so ein Angebot abzulehnen.

SZ: Das Thema "Integration" hat dem Land das Fotos des Jahres beschert - das Bild, wie die Kanzlerin nach dem Türkei-Länderspiel Mesut Özil in der Kabine trifft. Wo beginnt die Verein- nahmung des Sports durch die Politik?

Bierhoff: Sie beginnt da, wo ich nicht mehr kontrollieren kann, was passiert.

SZ: Aber kam der Besuch von Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Wulff nicht ziemlich überfallartig?

Bierhoff: Hier war es so, dass ich einverstanden war und das Bild freigegeben habe. Falsch war nur der Ablauf, es hätte zuvor eine Abstimmung mit Präsident Theo Zwanziger geben müssen.

SZ: Macht die Kanzlerin mit solchen Bildern nicht Politik in eigener Sache?

Bierhoff: Im Wahlkampf wäre ich damit vorsichtiger umgegangen. Natürlich müssen wir darauf achten, dass wir nicht zu sehr benutzt werden. Aber bisher kam die Kanzlerin sehr selten zu uns in die Kabine, und ich fand das jetzt angesichts der Bedeutung eines solchen Spiels gegen die Türkei, in Berlin, angemessen.

SZ: Hätten Sie Nein sagen können?

Bierhoff: Frau Merkel fragt immer, ob es passt, ob sie nicht stört. Sie sagt nicht einfach: Ich komme heute. Und wenn der Bundespräsident nach Südafrika fliegt, um das Bundesverdienstkreuz anzukündigen, kann man schwer Nein sagen.

SZ: Wie nah sind Sie denn an der Kanzlerin? Könnten Sie ihr jetzt eine SMS mit Weihnachtsgrüßen schicken?

Bierhoff: Könnte ich, ja. Sie ist sehr SMS-freudig, wir simsen hin und wieder, immer vor den Spielen.

SZ: Ist die Kanzlerin fußballinteressiert, oder tut sie nur so?

Bierhoff: Ich glaube, sie hat eine Entwicklung durchgemacht. Am Anfang war sie nicht sehr fußballinteressiert. Im Lauf der Jahre hat sie sich Schritt für Schritt angenähert, ist ein Fan unseres Teams geworden, ohne sich deshalb als Expertin zu inszenieren. Heute hat sie eine enge Bindung zu diesem jungen Team, zu Schweinsteiger, Lahm. Natürlich weiß sie, dass unsere Erfolge dem Land und damit auch ihrer Politik gut tun. Aber sie war immer diskret und gab uns nie das Gefühl, dass sie die Nähe in irgendeiner Form ausschlachten wolle.

SZ: Erkennt sie, ob die Mannschaft mit Raute oder mit Doppelsechs spielt?

Bierhoff: Sie kommt manchmal mit einem Einzelhinweis und sagt: Diesen Spieler fand ich heute aber gut! Aber sie mag eher die Stimmung, die Atmosphäre in der Mannschaft. Über Fachliches redet sie nicht.

SZ: Was passiert, wenn sie in die Kabine kommt?

Bierhoff: Nochmal: So oft kommt das ja nicht vor, sie war in vier Jahren nur viermal in der Kabine. In Südafrika war es wie auch in Berlin so, dass Tim Wiese als Dankeschön für ihren Besuch zwei Sätze im Namen des Teams gesagt hat.

SZ: Tim Wiese?

Bierhoff: Das ist inzwischen ein Ritual. Da kommt ein Zwischenruf, meist von Podolski - "Wiese, Wiese!" - dann ruft das die ganze Truppe, und dann muss er halt was sagen. In Berlin war Tim gar nicht in Raum, da hat die Kanzlerin gefragt: Ja, wo ist denn der Herr Wiese?

SZ: Sie haben offenbar wieder Spaß beim DFB. Wie oft denken Sie noch an die Vertrags-Ultimaten an Sie und Löw, an das Gezerre um Ihre Verlängerungen?

Bierhoff: Wichtig war, dass nach dem, was Sie Gezerre nennen, ab Februar das Verhältnis wieder kontinuierlich aufgebaut wurde. Ich glaube, heute hängt bei keinem mehr was nach, alle sind sehr professionell damit umgegangen. Es wurden Fehler von allen Beteiligten gemacht, es gab Emotionen. Aber alles ist geklärt, wir blicken nach vorne.

SZ: Ganz ehrlich: Sind Löw und Sie nicht in dem Bewusstsein zur WM geflogen, in vier Wochen ist alles vorbei?

Bierhoff: Wir vier - also Jogi Löw, Hansi Flick, Andy Köpke und ich - haben uns keine Gedanken gemacht, was danach kommt. Es war aber gerade in meinem Fall ein realistisches Szenario, dass es nicht mehr weitergeht.

SZ: Hat die Eigendynamik des Turniers über Ihre Zukunft entschieden?

Bierhoff: Es brauchte natürlich den sportlichen Erfolg, damit der DFB sagen kann: Wir wollen mit diesem Team weitermachen. Und wir selbst haben im Lauf des Turniers deutlich gespürt, wie einmalig es ist mit dieser Mannschaft. Es kamen immer wieder Spieler oder Betreuer zu uns und sagten: Es muss weitergehen! Das freut einen natürlich.

SZ: Bundestrainer Löw spricht immer häufiger von 2014, ihn scheint die WM in Brasilien noch zu reizen. Ist für Sie definitiv Schluss nach der EM 2012?

Bierhoff: Für einen definitiven Schlussstrich sehe ich keine Notwendigkeit. Ich denke nicht weiter als 2012, weiß aber, dass die Zeit kommt, an dem ich das Thema wieder mit den Dreien beraten werde. Alles ist möglich.

SZ: Werden Sie wieder mit auslaufenden Verträgen ins EM-Jahr 2012 gehen?

Bierhoff: Davon gehe ich aus. Ich bin unabhängig und kann das Risiko, ohne Sicherheit in ein Turnier zu gehen, immer eingehen. Ich habe auch dem Jogi gesagt: Wenn es nicht mehr hinhaut, wirst du genügend Alternativen haben.

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Quelle:
SZ vom 24.12.2010
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