Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Dardais Rotation bringt Hertha aus der Krise

Lesezeit: 2 min

Der Coach der Berliner baut im großen Stil um - und schon gelingt der erste Saisonsieg. Beim 3:1 gegen Bochum zeigen die Einzelkönner aus der Hauptstadt endlich ihr Potenzial.

Dank großer Rotation und Neuzugang Suat Serdar hat Hertha BSC Berlin den ersehnten ersten Sieg in der noch jungen Saison der Fußball-Bundesliga gefeiert. Der mit drei Pleiten gestartete Tabellenletzte kam am Sonntagabend zum einem 3:1 (2:0) beim Aufsteiger VfL Bochum und verließ mit den ersten drei Punkten die Abstiegsplätze. Offensivmann Serdar, der für geschätzt acht Millionen Euro vom FC Schalke 04 nach Berlin gekommen war, war mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack (37. und 43. Minute) Matchwinner und nahm damit den Druck vom zuletzt in die Kritik geratenen Trainer Pal Dardai.

Nach dem Anschlusstreffer von Simon Zoller für den VfL (59.) machte der kurz vor Ende der Transferfrist geholte Myziane Maolida, in der 57. Minute eingewechselt, alles klar für die Hertha. Bochum musste damit ebenfalls die dritte Saisonniederlage hinnehmen. Die Herthaner müssen am kommenden Freitag im nächsten Bundesliga-Spiel beim zweiten Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth antreten. Bochum ist am Samstag beim formstarken deutschen Meister FC Bayern München zu Gast.

Dardai will etwas bewegen - und es klappt

"Wir sind Letzter mit null Punkten, da müssen wir uns ein bisschen bewegen", hatte Dardai vor Spielbeginn im Streamingdienst DAZN gesagt. Gleich sechs Neue standen gegenüber dem 0:5 beim FC Bayern München in der Berliner Startelf. Die Neuzugänge Ishak Belfodil und Marco Richter sowie Vladimir Darida, Niklas Klünter, Dennis Jastrzembski und Jordan Torunarigha begannen. Taktisch wählte Dardai Safety first mit einer Fünfer-Abwehrkette.

Die Gastgeber aus Bochum, bei denen der Ex-Herthaner Eduard Löwen und Konstantinos Stafylidis neu in der Anfangsformation standen, übernahmen vor knapp 14 000 Zuschauern bei bestem Fußball-Wetter selbstbewusst wie beim 2:0 gegen Mainz das Kommando. Einzige echte Chance war allerdings ein Kopfball von Simon Zoller nach einer Flanke von Elvis Rexhbecaj (19.).

Nach einer halben Stunde fuhren die Gästespieler ein wenig mehr die Ellenbogen aus und hatten damit Erfolg. Stark erzwang einen Ballverlust von Bochums Kapitän Anthony Losilla, Darida passte schnell auf Serdar, der an der Strafraumgrenze drei Bochumer ausmanövrierte und aus 15 Metern in die lange Ecke vollendete. Und der Ex-Schalker war wenig später nach einem Einwurf gedankenschneller als die Bochumer Innenverteidiger Armel Bella Kotchap und Vaseileios Lambropoulos und vollendete aus spitzem Winkel zum 2:0 der Berliner.

Bochum setzte mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit alles auf eine Karte und sorgte direkt für Hochspannung. Gerrit Holtmann scheiterte nach einem tollen Solo zunächst an Hertha-Keeper Alexander Schwolow, dessen abgewehrten Ball in die Strafraummitte Zoller zum Anschluss über die Linie drücken konnte. Die Gäste schwammen in dieser Phase bedenklich. Dann wurden Maolida und später der erfahrene Kevin-Prince Boateng eingewechselt. Und Maolida sorgte dann mit einem Schuss aus 16 Metern nach einer gekonnten Einzelleistung für das erlösende 3:1.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5408568
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.