Süddeutsche Zeitung

Handball-WM:Prominenz aus Montpellier

Lesezeit: 1 min

Gegen Argentinien ist Deutschland in der Hauptrunde Favorit, die Niederlande sind gefährlich - und der dritte Gegner, Norwegen, zählt zur Weltspitze.

Von Ralf Tögel, Kattowitz

Natürlich findet man im deutschen Spiel keinen Akteur, der vor der Partie gegen Argentinien am Donnerstag (18 Uhr, ARD) das Wort "Pflichtsieg" in den Mund nimmt. Vielmehr warnen die Spieler vor einem Team, das schnell und unorthodox spielt und die Gegner mit einer offensiven Abwehr zu nerven versteht. Ein Name fällt in jedem Gespräch: Diego Simonet. Denn der argentinische Rückraumakteur, der auch beim französischen Tabellenführer Montpellier die Fäden zieht und 2018 mit diesem Klub die Champions League gewann, ist nicht nur Spielmacher seines Teams, er ist auch erster Torschütze.

Zwar fehlen den Argentiniern weitere bekannte Namen, aber das Gros des Kaders spielt in der ersten spanischen Liga. Es sei nicht so daher gesagt, "dass wir von Spiel zu Spiel schauen", erklärt Rune Dahmke, "sondern eine Notwendigkeit". Schließlich würde ein Patzer gegen die Südamerikaner "den Druck gewaltig erhöhen". Deutschland nimmt die vier Punkte aus den Siegen gegen Katar und Serbien mit, zwei der sechs Hauptrundenteams ziehen in das Viertelfinale ein.

Will das DHB-Team in die K.o.-Runde, sollte es Argentinien und die Niederlande schlagen

Um sicherzugehen, sollte Deutschland neben Argentinien einen weiteren Hauptrundengegner schlagen, das dürfte bei den Niederlanden und Norwegern schwieriger werden. Die Holländer (Gegner am Samstag, 20.30 Uhr, ZDF) zeigten in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung. Beeindruckend ist der Rückraum mit dem wieselflinken Spielgestalter Luc Steins, der den französischen Serienmeister Paris St. Germain dirigiert, dem wurfgewaltigen Linkshänder Kay Smits vom deutschen Meister Magdeburg, sowie dem Halblinken Dani Baijens, der beim Bundesligisten HSV Hamburg prägender Akteur ist. Dahinter allerdings sinkt das Niveau, folglich gilt die DHB-Auswahl als favorisiert.

Nicht so gegen Gegner Norwegen (Montag, 20.30 Uhr, ARD), denn die Skandinavier zählen zur Weltspitze. Topspieler ist Sander Sagosen, in dem Kieler sehen viele den weltbesten Handballer. Norwegen hat indes mehr zu bieten, nämlich ausschließlich Akteure, die bei europäischen Spitzenvereinen spielen, das Gros in der Bundesliga. Die Rückraumspieler Magnus Rod, Goran Johannessen (beide Flensburg) und Harald Reinkind, der Kreisläufer Petter Overby (beide Kiel) und Spielmacher Christian O'Sullivan (Magdeburg) seien beispielhaft genannt. Bis dahin sollte das deutsche Team die K.o.-Runde besser schon gebucht haben.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5734765
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.