Süddeutsche Zeitung

Hamburger SV:Neues Kapital

Unternehmer Klaus-Michael Kühne stellt dem Bundesligisten mehr Geld für Transfers zur Verfügung.

Von Jörg Marwedel, Hamburg

Einen wie den Nationalstürmer Max Kruse konnte Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender und seit Kurzem auch Sportchef des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, am Donnerstag noch nicht präsentieren. Wohl aber den Abschluss einer "Rahmenvereinbarung zur Qualitätsverbesserung". So heißt das neue Abkommen mit dem milliardenschweren Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne. Der 79-Jährige, der über Darlehen und Beteiligungen schon etwa 70 Millionen Euro in den hoch verschuldeten Klub gesteckt hat, wird seinem Lieblingsverein Geld für Transfers zur Verfügung stellen, die dieser sich sonst nicht leisten könnte. Nur wenn der HSV das nächste Ziel erreicht, die Rückkehr in einen internationalen Wettbewerb, muss die Fußball AG zurückzahlen, sagte Finanzvorstand Frank Wettstein. Wird das Ziel nicht erreicht, verzichte der Investor auf die Erstattung. Es sei für Kühne "Risikokapital".

Allerdings kann Kühne sein Veto einlegen bei einem geplanten Transfer; wenn er einen Spieler ablehnt, müsste man ihm Alternativen vorlegen. Bei Gesprächen mit dem HSV-Vorstand waren Leverkusens früherer Manager Reiner Calmund und der Spielerberater Volker Struth als Kühne-Ratgeber dabei. "Wir werden intensiv an der Kaderverbesserung arbeiten", sagte HSV-Chef Beiersdorfer. Kühne sagte auf der Homepage des Klubs, es gehe um "die Verpflichtung sorgfältig ausgewählter neuer Schlüsselspieler, aber auch von Talenten mit großem Potenzial". Wettstein betonte, das Gesamtvolumen der Vereinbarung sei nicht "abschließend festgelegt". Es orientiere sich "an den sportlichen Notwendigkeiten über mehrere Jahre".

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Quelle:
SZ vom 10.06.2016
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