Süddeutsche Zeitung

Fußball-WM:Das Turnier der Kleinen

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Die vier größten Länder der Welt verpassen die WM-Qualifikation - mal wieder. Das winzige Island dagegen ist dabei. Eine Grafik.

Von Benedict Witzenberger

Zu den Kuriositäten im Vorfeld einer Fußball-Weltmeisterschaft gehört, dass sich die Leute nicht nur Gedanken darüber machen, gegen wen ihr Land antreten wird. Sie denken auch darüber nach, auf welchen Gegner ihr Team treffen könnte. Das geht dann so: Sobald die WM-Qualifikation gespielt ist, steht fest, welche Nationalelf in welchem Lostopf steckt. Vier gibt es insgesamt. Und wenn dann, wie jetzt geschehen, Deutschland im ersten Topf platziert ist und Spanien im zweiten, heißt es schnell: Oh, Deutschland könnte auf Spanien treffen. Andererseits: Deutschland könnte auch auf Peru, Kolumbien oder Mexiko treffen. Die sind auch in Lostopf zwei.

32 Teams treten an bei der Fußball-WM 2018 in Russland. Und wer sich die Einwohnerzahlen dieser Länder anschaut, wer sie ins Verhältnis setzt zu den WM-Teilnahmen, stellt fest: Das alte Vogts-Völler-Theorem (es gibt keine Kleinen mehr) gilt weniger denn je. Uruguay etwa zählt nur 3,5 Millionen Einwohner, hat aber inzwischen zwölfmal an einer WM teilgenommen. Und Island kommt gerade mal auf 340.000 Einwohner, hat sich aber erstmals qualifiziert. China dagegen, mit 1,39 Milliarden Einwohnern, ist mal wieder nicht dabei. Indien, wo fast ebenso viele Menschen leben? Noch nie qualifiziert gewesen.

Topf 1: Russland (Gastgeber), Deutschland (Weltranglistenplatz 1), Brasilien (2), Portugal (3), Argentinien (4), Belgien (5), Polen (6), Frankreich (7)

Topf 2: Spanien (8), Peru (10), Schweiz (11), England (12), Kolumbien (13), Mexiko (16), Uruguay (17), Kroatien (18)

Topf 3: Dänemark (19), Island (21), Costa Rica (22), Schweden (25), Tunesien (28), Ägypten (30), Senegal (32), Iran (34)

Topf 4: Serbien (38), Nigeria (41), Australien (43), Japan (44), Marokko (48), Panama (49), Südkorea (62), Saudi-Arabien (63)

Text: Christopher Gerards

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