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Trainer in Italien:Serie-A-Legende Sinisa Mihajlovic gestorben

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Er spielte lange bei Lazio und trainierte mehrere Klubs in der italienischen Liga. Seit zweieinhalb Jahren kämpfte der frühere jugoslawische Nationalspieler gegen Leukämie - in Erinnerung ist auch sein Eigentor gegen den DFB bei der WM 1998.

Der ehemalige serbische Fußball-Nationalspieler Sinisa Mihajlovic, der zuletzt als Trainer tätig war, ist im Alter von 53 Jahren in Rom gestorben. Er kämpfte seit zweieinhalb Jahren gegen eine akute Leukämie.

Die Familie Mihajlovics bezeichnete den Tod des Ex-Spielers von Lazio Rom als "ungerecht und verfrüht". Sie dankte den Ärzten, die Mihajlovic während der Jahre seiner Krankheit behandelt haben.

Vor einigen Tagen hatte sich sein Zustand verschlechtert, sodass er in eine römische Klinik gebracht wurde. Im September war Mihajlovic vom FC Bologna entlassen worden.

Mihajlovic hatte 2019 bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass er an Leukämie erkrankt sei. Danach hatte er sich einer Rückenmark-Transplantation unterzogen.

"Die Serie A trauert um Sinisa Mihajlovic, einer Fußball-Ikone. Sein Talent als Fußballer und Trainer, seine Stärke und seine Menschlichkeit sind ein Beispiel, das eine unauslöschliche Spur im italienischen und im Weltfußball hinterlässt", schrieb der Präsident der Serie A, Lorenzo Casini. Auch Lazio Rom und Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini, der mit dem Serben bei Sampdoria Calcio gespielt hatte, kondolierten der Familie.

Mihajlovic verbrachte die längste Zeit seiner Spieler- und späteren Trainerkarriere in Italien. Von 1998 bis 2004 spielte der Verteidiger bei Lazio Rom, wo er den Europapokal der Pokalsieger gewann und Meister wurde. Dort gilt er bis heute als Vereinslegende. Bei Lazio war er zwar nie Trainer, saß dafür aber bei zahlreichen anderen italienischen Klubs auf der Bank; etwa beim AC Mailand, dem AC Florenz und bis zu seiner Entlassung im September 2022 beim FC Bologna.

Berühmt wurde Mihajlovic durch das WM-Gruppenspiel 1998, als er mit der jugoslawischen Nationalmannschaft gegen Deutschland spielte. Er spuckte Jens Jeremies nach einem Zweikampf an, der darüber so wütend wurde, dass er von Bundestrainer Berti Vogts zurückgehalten werden musste. Beim Spielstand von 2:0 für die Jugoslawen fälschte Mihajlovic dann einen Freistoß von Michael Tarnat entscheidend ab, Deutschland glich noch aus.

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