Süddeutsche Zeitung

Frankfurt-Sieg in Nürnberg:Fünf Tore für den Jubilar

Lesezeit: 2 min

Es ist eine verrückte Partie im Abstiegskampf: Frankfurt führt beim 1. FC Nürnberg 3:0, doch die Franken spielen plötzlich wie befreit und schießen zwei Tore. Am Ende holt Eintrachts Trainer Armin Veh beim 5:2 seinen 100. Bundesliga-Sieg, auch, weil ein Nürnberger vom Platz fliegt.

Eintracht Frankfurt hat sich mit einem enorm wichtigen Sieg von den Abstiegsrängen distanziert. Durch Treffer des überragenden Barnetta (21.) sowie von Joselu (49./88.), Madlung (53.) und Kadlec (90.+2) gewannen die Hessen beim direkten Konkurrenten 1. FC Nürnberg am Ende souverän mit 5:2 (1:0), obwohl sie zwischenzeitlich beinahe eine 3:0-Führung verspielt hatten. Die Eintracht hat nach dem 100. Bundesliga-Sieg von Trainer Armin Veh nun sechs Punkte Vorsprung auf den Club, der Tabellenvorletzter ist.

Der lange Zeit schwache FCN kam durch Josip Drmic (63.) und José Campana (72.) noch einmal heran - der Ausgleich aber gelang nicht mehr, unter anderem, weil Javier Pinola nach einer Notbremse von Schiedsrichter Knut Kircher vom Platz gestellt wurde (80.). Die Franken rutschten nach der vierten Niederlage hintereinander auf einen Abstiegsplatz, immerhin noch punktgleich mit dem Hamburger SV auf dem Relegationsrang.

"Das war kein Befreiungsschlag, jede Woche kann sich die Konstellation wieder ändern", stellte der 53-Jährige Veh fest. Er befand mit Blick auf den Abstiegskampf: "Das wird bis zum Schluss ein Nervenspiel. Die Mannschaften, die es am besten wegstecken, schaffen es auch."

Vor 40.079 Zuschauern war die Frankfurter Eintracht lange die klar bessere Mannschaft - vor allem aber auch deshalb, weil Nürnberg zunächst eine erbärmliche Leistung bot. Der Club stellte sich lange Zeit nicht nur bei den Gegentreffern stümperhaft an und wachte erst mit dem Treffer von Drmic auf. Nach vier Siegen aus den ersten fünf Spielen der Rückrunde befindet sich der 1. FC Nürnberg nun in einem bedenklichen Abwärtstrend und hat zwei schwere Aufgaben vor sich: am Mittwoch gegen den VfB Stuttgart, am Samstag beim SC Freiburg. "In der ersten Halbzeit war nur Angst da. Da haben wir gespielt wie ein Absteiger", klagte Club-Trainer Gertjan Veerbek

Der Niederländer hatte nach dem 1:2 beim Hamburger SV vor allem die Abwehr umgestellt. Markus Feulner spielte rechts hinten, Emanuel Pogatetz in der Mitte, Pinola rückte vor die Abwehr als eine Art Abfangjäger für Barnetta. Der Schweizer war wegen der Verletzungen von Alexander Meier (Adduktoren) und Pirmin Schwegler (Nase, Rippe) von Beginn an dabei - ein Segen für die Eintracht.

Barnetta hatte auch die erste Chance für Frankfurt - durch einen Freistoß, der so gefährlich in den Strafraum flog, dass Torhüter Schäfer gerade noch parieren konnte (11.). Barnetta war aber bald darauf Nutznießer eines Ballverlustes von Pogatetz: Aigner setzte sich durch, legte quer, Barnetta schob ungehindert von Pinola ein. Pinola rückte gleich danach wieder nach hinten, weil Innenverteidiger Ondrej Petrak (Verdacht auf Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch) verletzt vom Feld musste; Hanno Balitsch spielte nun vor der Abwehr. Nürnberg hatte bis dahin nur eine klare Chance gehabt: Tomas Pekhart traf nach einem Konter das Außennetz (17.).

Bei Nürnberg waren die Aktionen durchschaubar, hinten sahen die Gastgeber bei nahezu jeder Standardsituation schlecht aus. Das zeigte sich auch beim 3:0, das Barnetta durch einen Freistoß einleitete: Lanig scheiterte zunächst per Kopf an Schäfer, Madlung staubte ab. Überraschend kam der Club noch einmal zurück, traf gegen nachlassende Frankfurter zweimal - ehe Pinola nach seiner Notbremse knapp vor dem Strafraum gegen Joselu die Ausgleichsbemühungen stoppte.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1920141
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.