Süddeutsche Zeitung

Frankfurt:Nada: Kein Verstoß gegen Anti-Doping-Regeln von Hinteregger

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Die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada hat ihre Untersuchung abgeschlossen und sieht kein Vergehen. Reiterin Isabell Werth gewinnt ihren 19. EM-Titel.

Meldungen im Überblick

Fußball, Martin Hinteregger: Frankfurts Fußball-Profi Martin Hinteregger hat im Bundesligaspiel gegen Hoffenheim nicht gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen. Das teilte die Nationale Anti Doping Agentur (Nada) am Freitag mit. "Die Nada kommt zu dem Ergebnis, dass kein möglicher Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen vorliegt. Die Ermittlungen sind somit abgeschlossen", hieß es in der Mitteilung. Die Behandlungsmethode sei "mit dem aktuell gültigen Dopingreglement vereinbar". Der 26 Jahre alte Innenverteidiger und Torschütze hatte beim 1:0-Sieg von Eintracht Frankfurt gegen die TSG 1899 Hoffenheim am vergangenen Sonntag eine Viertelstunde vor Spielende einen Wadenkrampf erlitten, spielte schließlich aber weiter.

Bevor Hinteregger auf das Spielfeld zurückkehrte, drückte ihm ein Betreuer ein Präparat in die Hand, das er einnahm. Die Nada analysierte nach eigenen Angaben die TV-Aufnahmen und prüfte die von der Eintracht vorgelegten Unterlagen. Zudem wies die Agentur den Vorwurf zurück, sie habe die Frankfurter oder Hinteregger in den Verdacht des Dopings oder Medikamentenmissbrauchs gebracht. Man habe "solche Äußerungen nicht in einen konkreten Zusammenhang" mit dem Club "und/oder dem Spieler Martin Hinteregger gestellt", teilte die Nada weiter mit.

Fußball, Eintracht Frankfurt: Eintracht Frankfurts Stürmer Ante Rebic muss sich nach seinem lustlosen Auftritt in den Play-offs für die Europa League auf ein ungemütliches Gespräch einstellen. "Wir werden uns zusammensetzen und mit ihm Klartext sprechen", sagte Trainer Adi Hütter nach dem 0:1 (0:1) im Hinspiel bei Racing Straßburg: Hütter stellte zwar klar, dass wir "nicht wegen eines einzelnen Spielers verloren haben. Aber wenn man für Eintracht Frankfurt spielt, will ich, dass man sich zerreißt", sagte der Österreicher und stellte unmissverständlich klar: "Wenn er hier bleiben möchte, will ich, dass er das auch zeigt. Wenn nicht, müssen wir eine Lösung suchen."

Rebic, der die Hessen vor zwei Jahren mit zwei Treffern im Finale gegen Bayern München zum DFB-Pokalsieg geschossen hatte, war zu keiner Zeit in das Spiel seiner Mannschaft eingebunden gewesen. Zudem trat er mit einer laschen Körperhaltung auf, lamentierte häufig. Dies missfiel auch seinen Teamkollegen. "In der ersten Halbzeit haben nicht alle voll mitgearbeitet und wir wissen, dass wir dann keine Chance haben", kritisierte Torhüter Kevin Trapp, ohne den Namen des Kroaten zu nennen. Rebic wurde in der Pause ausgewechselt, "ich wollte ihn erlösen", sagte Hütter.

Reiten, EM: Die sechsmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth hat mit ihrer Stute Bella Rose den Grand Prix Special in Rotterdam gewonnen. Es war Werths 19. EM-Titel, bereits am Dienstag hatte sie mit der deutschen Equipe in der Mannschaftswertung gesiegt. Platz zwei im Special belegte mit nur einem Punkt Rückstand auf Werth Dorothee Schneider mit Showtime, Dritte wurde die Dänin Cathrin Dufour mit Cassidy vor Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera. Nur auf Platz sechs landete Mannschafts-Olympiasieger Sönke Rothenberger mit Cosmo. Am Samstag beschließt die Grand Prix Kür die Dressur-Wettbewerbe in Rotterdam. Werth, Schneider und von Bredow-Wernl sind dafür qualifiziert, Werth ist Titelverteidigerin.

Hockey, EM: Deutschlands Hockey-Herren haben das Endspiel der Europameisterschaft in Antwerpen knapp verpasst. Gegen Weltmeister und Gastgeber Belgien verlor die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Kermas am Donnerstag in einem hochklassigen Halbfinale mit 2:4 (2:0) und trifft nun im Spiel um Platz drei am Samstag auf die Niederlande. Spanien hatte zuvor Titelverteidiger Niederlande überraschend mit 4:3 (2:0) besiegt. Den DHB-Herren war von Beginn an anzumerken, dass sie unbedingt ins Finale einziehen und sich zugleich für die im Juni in der Pro League erlittene 0:8-Packung am Olympia-Zweiten revanchieren wollten. Sie agierten konzentriert und stoppten das Hochgeschwindigkeits-Hockey der Gastgeber - so gut es ging. Und sie fuhren erstklassige Konter, die Christopher Rühr (21. Minute) und Florian Fuchs (26.) vor der Pause nach Klasse-Zuspielen vollendeten. Nach dem Wechsel drängten aber die wütend angreifenden Belgier, die nach zwei Strafecken zum Ausgleich kamen und damit wieder im Match waren (46./54.). Die Deutschen hielten weiter dagegen, nutzten aber - anders als die Belgier - ihre Strafecken-Chancen nicht. Ein Doppelschlag in der Schlussphase (56./59.), beim letzten Tor hatte der deutsche Keeper Victor Aly zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers seinen Kasten geräumt, besiegelte dann die bittere deutsche Niederlage.

Fußball, Bayern: Bayern Münchens Trainer Niko Kovac plant im Bundesligaspiel beim FC Schalke 04 nicht mit einem Startelf-Einsatz des neuen Topspielers Philippe Coutinho. "Er ist mit Sicherheit noch nicht auf dem Fitnessniveau, um von Anfang an oder 90 Minuten zu spielen", sagte Kovac am Donnerstag in München über den vom FC Barcelona ausgeliehenen brasilianischen Fußball-Nationalspieler. Der 27 Jahre alte Coutinho trainiert seit Dienstag in München mit seinem neuen Team. "Er hat absoluten Nachholbedarf", betonte Kovac. Man wolle kein Verletzungsrisiko eingehen und den Offensivspieler "nicht verheizen". Der von Inter Mailand ausgeliehene Ivan Perisic sei im Vergleich zu Coutinho dagegen sehr viel weiter und eine echte Option in Gelsenkirchen. "Wir können jetzt einfach nachlegen", sagte Kovac nach der Verstärkung des Bayern-Kaders im offensiven Bereich. Fehlen werden dem deutschen Meister am Samstagabend (18.30) der am Oberschenkel verletzte Ex-Schalker Leon Goretzka und wohl auch die erkrankten Jérôme Boateng und Fiete Arp. Kovac hofft gegen Schalke auf den ersten Saisonsieg. "Wir müssen nur das Ergebnis anders gestalten", sagte er rückblickend auf das 2:2 zum Ligastart gegen Hertha BSC.

Kovac hat zudem eine Geldstrafe für den portugiesischen Fußball-Europameister Renato Sanches beim FC Bayern München bestätigt. Allerdings lieferte der Coach des deutschen Rekordmeisters am Donnerstag eine andere Begründung als die bislang in Medien verbreitete. "Es gab eine Geldstrafe, ja, das ist richtig", sagte Kovac zu der Disziplinarmaßnahme gegen den Mittelfeldspieler nach dem 2:2 zum Bundesliga-Auftakt gegen Hertha BSC. Er habe die Strafe gegen Sanches aber nicht ausgesprochen, weil dieser sich nach dem Spiel öffentlich über seinen Kurzeinsatz gegen die Berliner beklagt hatte. "Er hat das Training nach dem Spiel nicht mitgemacht", klärte Kovac auf. Die Reservisten wie Jérôme Boateng mussten nach dem Abpfiff noch Läufe und Sprints in der Allianz Arena absolvieren. Sanches verschwand dagegen gleich zum Duschen in der Kabine. Das könne man nicht einfach so zulassen, erläuterte Kovac.

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