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Finale der DEL zwischen Berlin und Köln:Eisbären vor dem Titelgewinn

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Ist nun eine Vorentscheidung gefallen? Die Eisbären Berlin haben das dritte Spiel im Finale der DEL mit 6:3 gegen die Kölner Haie gewonnen - nun könnten sie am Sonntag zum siebten Mal in neun Jahren den Titel holen.

Nach ihrem 100. Playoff-Sieg sind die Eisbären Berlin auf dem besten Weg, zum siebten Mal in neun Jahren die Meisterschaft zu gewinnen. Im dritten Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) setzten sich die Berliner nach einer spannenden Schlussphase bei den Kölner Haien mit 6:3 (1:1, 3:0, 2:2) durch. Damit fehlt nur noch ein Sieg zum erneuten Triumph - und dem ersten Titel-Hattrick in der Vereinsgeschichte.

Der Heimfluch hat weiter Bestand: Zum dritten Mal gewann in der Endspielserie um die 93. deutsche Meisterschaft die Auswärtsmannschaft - wie auch schon in allen vier Vorrundenduellen. Will DEL-Rekordmeister Berlin bereits am Sonntag (14.30 Uhr) alles klar machen, muss er als erstes Team vor eigenem Publikum gewinnen.

Vor 18.649 Zuschauern in der ausverkauften Kölner Arena erzielten Jullian Talbot (2.), James Sharrow (22.), Mark Katic (31.), Mads Christensen (36./59.) und André Rankel (59.) die Tore für die playoff-erfahrene Mannschaft von Erfolgstrainer Don Jackson.

Für Uwe Krupp, bis 2011 Bundestrainer, ist es dagegen zur ersten Meisterschaft als Coach nun ein weiter Weg. Die Treffer von Rok Ticar (5.), Ales Kranjc (57.) und Marco Sturm (58.) reichten den Haien nicht, die nach starkem Beginn deutlich hinter ihrer Glanzleistung vom 3:1 am Dienstag zurückblieben, allerdings in der Schlussphase noch einmal für Spannung sorgten. Auch der Traum des deutschen NHL-Rekordspielers Sturm vom ersten Titelgewinn in 18 Profijahren droht zu platzen.

Wie schon beim 4:2 im ersten Spiel am vergangenen Sonntag erwischten die Berliner den besseren Start. Schon nach 84 Sekunden erzielte Talbot sein sechstes Play-off-Tor und schraubte seine Bilanz auf 16 Scorerpunkte. Bei dem Schuss aus spitzem Winkel machte Haie-Goalie Danny aus den Birken nicht die beste Figur. Der Kölner Chris Minard saß auf der Strafbank, weil er nach 32 Sekunden den Eisbären-Torhüter Rob Zepp angegangen war.

Doch diesmal antworteten die Haie sofort. Ticar nutzte einen Moment des Durcheinanders in der Berliner Abwehr zum schnellen Ausgleich. Und danach bestimmten die Kölner das Geschehen. Die Eisbären leisteten sich eine erstaunlich hohe Fehlerquote, vor allem im Spielaufbau. So verloren sie oft in der neutralen Zone die Scheibe, Köln kam zu einer Vielzahl von Torchancen. Vor allem die vierte Sturmreihe um Ticar sorgte für gefährliche Szenen vor dem Berliner Tor. Der Slowene vergab selbst die beste Chance zum 2:1, als er das Außennetz traf (12.). Einziges Manko des Krupp-Teams: Im Abschluss fehlte die Kaltschnäuzigkeit, so auch im ersten Überzahlspiel kurz vor der ersten Drittelpause.

Wie man es cleverer macht, zeigten die Eisbären. Nach schöner Vorarbeit von Florian Busch stellte Sharrow mit dem 2:1 den Spielverlauf auf den Kopf. Die Kölner Angriffe wurden zunehmend wirkungsloser.

Nachdem Haie-Kapitän John Tripp den Puck an der eigenen blauen Linie verloren hatte, schlenzte ihn Katic in den Winkel - über die Fanghand von Goalie aus den Birken. Beim 4:1 fälschte Christensen einen Schuss von Ryan Caldwell ab. Nachdem die Haie das erste Drittel mit 15:6 Schüssen noch klar dominiert hatten, fehlte nun der Zug zum Tor. Zudem wehrte Nationaltorwart Zepp alles ab, was auf seinen Kasten kam. 20 Sekunden nach Wiederbeginn jubelten die Kölner Fans. Doch der Treffer von Minard wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Auch in Überzahl wurden die Haie nicht mehr wirklich gefährlich. Bis zur turbulenten Schlussphase.

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