Süddeutsche Zeitung

Fehlurteil im Pokalspiel:DFL-Präsident Rauball befürwortet neue Debatte über Torlinientechnik

Kaum abgelehnt, schon wieder diskutiert: Erst im März war die Einführung der Torlinentechnik abgeschmettert worden. Doch nach dem Schiedsrichterfehler im Pokalfinale zwischen Dortmund und dem FC Bayern spricht sich DFL-Präsident Rauball in der SZ dafür aus, die Entscheidung zu überdenken.

Reinhard Rauball, Präsident von Borussia Dortmund und der Deutschen Fußball Liga (DFL), hat sich dafür ausgesprochen, die Entscheidung über die Einführung der Torlinientechnik schnellstmöglich wieder auf die Tagesordnung zu setzen. "Wenn Borussia Dortmunds Vorstandschef Joachim Watzke oder ein Vertreter eines anderen Klubs die Torlinientechnik erneut vorschlagen, werde ich das befürworten." Dies sei auch "sofort" denkbar und möglich, sagte Rauball der Süddeutschen Zeitung.

Die Debatte über die Torlinientechnik ist nach der 0:2-Niederlage der Dortmunder im Pokalfinale gegen den FC Bayern entbrannt. In dem Spiel war ein Tor des Dortmunders Mats Hummels in der 64. Minute von Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) nicht gegeben worden, obwohl der Ball augenscheinlich die Linie überquert hatte.

Erst am 24. März dieses Jahres hatten die 36 in der DFL organisierten Klubs der ersten und zweiten Bundesliga die Einführung abgelehnt. Nur neun der 18 Erstligisten und drei der 18 Zweitligisten waren für die Einführung einer technischen Entscheidungshilfe für die Schiedsrichter. Abgelehnt wurde die Einführung auch, weil viele Klubs die Kosten für den Einbau der Technik scheuen.

Der Jurist Rauball spricht sich ausdrücklich für die Einführung der Torlinientechnik und gegen den Einsatz von Torrichtern aus: "Torrichter machen auch Fehler, wie wir zum Beispiel bei der EM 2012 in der Ukraine gesehen haben. Der einzige Weg, zu wenigstens 99 Prozent korrekten Entscheidungen bei solchen Fällen zu kommen, ist die Technologie." Bei der EM hatten die Torrichter einen Treffer der Ukraine übersehen, als der Engländer John Terry erst klar hinter der Torlinie klären konnte.

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Quelle:
SZ vom 19.05.2014
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