Süddeutsche Zeitung

Basketball:1,3 Sekunden vor Schluss

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Der FC Bayern München verliert sein Euroleague-Duell gegen Alba Berlin in einem Herzschlag-Finale. Ohnehin ist es nur noch ums Prestige gegangen - und um Sparring für den anstehenden Liga-Endspurt. Denn im internationalen Wettbewerb haben auch die Münchner quasi keine Chance mehr auf die Playoffs.

Von Sebastian Winter

Es war das Duell des Tabellen-15., Bayern München, gegen den 18. und damit Letzten, Alba Berlin. Vor dieser deutsch-deutschen Euroleague-Partie war also schon klar gewesen, dass es im rein sportlichen Sinne um nicht mehr allzu viel geht für beide Klubs. In allzu weite Ferne sind die Plätze, die für die Playoffs berechtigen, schon gerückt. Dafür entwickelte sich aber vor ausverkauftem Haus im Münchner Audi Dome eine muntere und am Ende hochspannende Partie. Es geht in diesem Duell ja immer auch ein wenig ums Prestige und um die Frage, wer denn nun der bessere deutsche Euroleague-Vertreter ist. Die Antwort an diesem Freitagabend: Berlin. Der Meister bezwang den Pokalsieger in einer dramatischen Schlussphase mit 76:75 (38:37). 5,7 Sekunden vor Schluss hatten die Bayern noch mit 75:74 in Führung gelegen, doch Berlin traf 1,3 Sekunden vor Schluss per Dunking zum 76:75-Endstand.

Auch Andreas Obst hätte sich einen schöneren Abend gewünscht. Der 26-jährige Nationalspieler und Dreierexperte hat seinen Vertrag bei den Bayern immerhin vorzeitig um drei Jahre bis 2026 verlängert, wie sein Verein am Freitag nur einige Stunden vor dem Anpfiff verkündete. "Ich bin hier von Beginn an wahnsinnig gut aufgenommen worden und habe mich sofort wohlgefühlt. Das gilt für alle, das Team, den Staff, die Coaches, auch für das Office", wurde Obst in der Mitteilung zitiert. FCB-Sportdirektor Daniele Baiesi sagte: "Andi ist ein Eckpfeiler unserer Gegenwart und zugleich unserer Zukunft." Inzwischen hat sich Obst zu einem Leistungsträger im Team von Trainer Andrea Trinchieri entwickelt.

Vergangene Saison debütierte der gebürtige Hallenser für die Bayern in der Euroleague, in der Playoff-Serie gegen den FC Barcelona bestach er dann mit einer Dreierquote von knapp 42 Prozent. Doch gegen Berlin hatte auch Obst gewaltige Ladehemmungen: Von seinen sechs Dreier-Versuchen landete kein einziger im Korb, Obst erzielte nur zwei Punkte in diesem Spiel, das die Bayern einen Wimpernschlag vor der Schlusssirene verloren.

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