Süddeutsche Zeitung

Basketball:Doping-Verdacht gegen Nachwuchstalent vom FC Bayern

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Eigentlich sollte Jason George bei den Niners Chemnitz per Leihe Spielpraxis sammeln. Jetzt droht ihm eine Sperre.

Von Ralf Tögel

Eigentlich lief es richtig gut für Jason George. Weil die Einsatzzeiten des 21-jährigen Talents im Edelkader des FC Bayern in Bundesliga und Euroleague überschaubar blieben, hatten ihn die Münchner im vergangenen Dezember für zwei Spielzeiten an die Chemnitz Niners ausgeliehen - nicht ohne den Vertrag des Hochveranlagten bis 2026 zu verlängern. In Chemnitz sollte er Spielpraxis sammeln, einem Team im gesicherten Mittelfeld mit einem Trainer, der sich einen Namen als Talententwickler gemacht hat.

So kam es auch, der 21-Jährige Shooting Guard mit dem feinen Händchen wurde fester Bestandteil der Chemnitzer Rotation und entwickelte sich unter dem argentinischen Coach Rodrigo Pastore sogar zum Nationalspieler. Der 2,02 Meter große Athlet hatte beim Deutschen Basketball Bund (DBB) die Jugend-Nationalteams durchlaufen und wurde von Bundestrainer Gordon Herbert Ende Februar für die beiden WM-Qualifikationsspiele in Schweden und gegen Finnland berufen - beide wurden gewonnen, George feierte ein durchaus gelungenes Debüt.

Nun aber scheint die Karriere des Münchners mindestens einen herben Dämpfer zu erhalten, denn wie die Niners mitteilten, wurde bei George "im Rahmen der Spiel- und Trainingskontrollen der Nationalen Anti Doping Agentur (Nada) ein auffälliger Testbefund" festgestellt. Woraufhin die Nada gemäß der Statuten "ein Untersuchungsverfahren hinsichtlich eines möglichen Verstoßes gegen die Anti-Doping-Vorgaben" eingeleitet habe.

Bis zum Untersuchungsergebnis ist George durch den DBB vom Bundesliga-Spielbetrieb suspendiert, das kann Wochen dauern

Jason George wurde durch den DBB vorläufig vom Spielbetrieb der Basketball Bundesliga (BBL) suspendiert und fehlte bereits beim jüngsten 87:80-Heimsieg der Sachsen gegen die Hamburg Towers vergangenen Samstag. Der Klub wartet nun die Ergebnisse des Untersuchungsverfahrens der Anti-Doping-Behörde ab, bis zu dessen Abschluss gelte die Unschuldsvermutung.

Die Leihe von George sollte eigentlich noch eine weitere Saison bis Sommer 2024 andauern, zumal er im Kader der Sachsen zu überzeugen wusste und in Bundesliga und Europe Cup in insgesamt 30 Pflichtspielen auf einen Punkteschnitt von 4,6 kam. Wie es nun weitergeht, ist offen, zumal solche Untersuchungen Wochen in Anspruch nehmen können. Sicher ist derzeit nur, dass George für die Chemnitzer, die aktuell als Tabellenachter um den Einzug in die Playoffs kämpfen, vorläufig nicht mehr zum Einsatz kommen wird.

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