Süddeutsche Zeitung

Erkrankung des Frankfurters:Nürnberg entschuldigt sich bei Marco Russ

Trainer René Weiler und Torwart Raphael Schäfer vom Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg haben sich nach ihren fragwürdigen Aussagen zur schweren Erkrankung von Frankfurts Marco Russ entschuldigt. "Meine Worte waren dumm. Ich habe mich voreilig geäußert, ohne Bescheid zu wissen", sagte Schäfer, 37, während der Heimreise nach dem 1:1 (0:1) im Relegations-Hinspiel bei der Eintracht.

Mitten in der Nacht verschickte der Klub eine Mitteilung. So etwas dürfe "mir nicht passieren, das ist absolut nicht in Ordnung", sagte Torwart Schäfer: "Ich kann mich nur aufrichtig entschuldigen. Ich wünsche Marco das Allerbeste und bin sicher, dass er wieder gesund wird."

Weiler sprach von einer "Inszenierung"

Unmittelbar nach dem Abpfiff hatte der Club-Keeper im Sky-Interview geäußert: "Ich glaube, wenn einer wirklich schwer krank ist, dann kann er nicht Fußball spielen". Am Mittwoch war bekannt geworden, dass bei Russ, 30, über eine positive Dopingprobe eine schwere Tumorerkrankung diagnostiziert worden war. Dennoch wollte der Eintracht-Kapitän in der Relegation spielen, während des Spiels unterlief ihm ein Eigentor.

Weiler, 42, hatte sein Unverständnis über den Zeitpunkt der Veröffentlichung der Erkrankung zum Ausdruck gebracht, den er als "Inszenierung" bezeichnete.

"Meine Aussage sollte auch keinerlei Vorwurf Richtung Eintracht Frankfurt sein, sondern ging an diejenigen, die den Fußball als Bühne nutzen und mit so einer Nachricht mitten in der Nacht an die Öffentlichkeit gehen", sagte der Coach nun: "Mir waren die Vorgänge bei der Eintracht nicht im Detail bekannt. Ich habe meine Aussage auch bei Marco Russ sowie den Frankfurter Verantwortlichen persönlich unmittelbar klargestellt."

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