Nowitzki in Tennis-Kreisklasse: "Er wird es locker angehen"

Dirk Nowitzki kämpft derzeit um den NBA-Titel. Danach könnte er in der Tennis-Kreisklasse spielen - gemeinsam mit einem anderen Weltklasse-Sportler. Nowitzkis Schwager Roland Mayer über das ungewöhnliche Tennis-Doppel.

Basketball-Profi Dirk Nowitzki, der gerade mit den Dallas Mavericks um den Einzug ins NBA-Finale gegen Oklahoma kämpft, soll im Juli für die TG Würzburg in der zweiten Tennis-Kreisklasse antreten. Das versichert sein Schwager und Tennis-Kollege Roland Mayer, der mit Nowitzkis Schwester Silke verheiratet ist: "Dirk macht das gern für uns." Mayer denkt gar schon an den nächsten prominenten TG-Zugang.

SZ: Herr Mayer, wie kommt Dirk Nowitzki dazu, in der zweiten Tennis-Kreisklasse auflaufen zu wollen?

Mayer: Das hat sich so ergeben. Wenn er über den Sommer in Würzburg war, sind wir mit ein paar Basketball-Kollegen immer auf den Platz gegangen. Seit 2009 messen wir uns mit meinem Bruder Hansi und seinen Jungs aus Donauwörth. Die haben in der Liga mittlerweile ein Team gemeldet. Da wollten wir diesmal nicht fehlen. Dirk ebenso wenig.

SZ: Gratulation. Eine echte Verstärkung. Was kann er am besten?

Mayer: Sein Kick-Aufschlag ist eine Wucht. Der ist fast nicht zu kriegen. Dazu ist er für seine 2,13 Meter unglaublich beweglich und hat eine starke Vorhand. Man merkt Dirk an, dass er Tennis von Grund auf gelernt hat. Er könnte noch problemlos in der Bezirksliga spielen.

SZ: Immerhin ist er unterfränkischer B-Jugendmeister geworden.

Mayer: Wobei das nicht sein größter Erfolg war. Im Halbfinale der bayerischen Meisterschaften Anfang der neunziger Jahre hat er Tommy Haas geschlagen.

SZ: Und jetzt wollen Sie mit dem Haas-Bezwinger die Liga dominieren?

Mayer: Nein, überhaupt nicht. Uns geht es in erster Linie um den Spaß. Und Dirk kann dabei vom Profi-Basketball abschalten und muss nicht von Termin zu Termin hetzen.

SZ: Wie waren bisher die Reaktionen auf Nowitzkis mögliche Teilnahme?

Mayer: Überwältigend. Meine Frau hat Anfragen von Fernseh- und Radiostationen erhalten. Innerhalb von drei Tagen wollten 17 Leute Klubmitglied werden. Das können wir ja nur begrüßen.

SZ: Sind denn auch die Gastgeber von Weiß-Blau Würzburg vorbereitet, wenn es am 3. Juli zum Stadt-Derby kommt?

Mayer: Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie die Verantwortlichen von Weiß-Blau den Zuschauerandrang bewältigen wollen. Wir erwarten zwischen 500 und 1000 Leute, die auf jeden Fall dabei sein wollen. Nur dafür ist der Platz nicht annähernd ausgelegt.

SZ: Wer ist Nowitzkis Doppelpartner?

Mayer: Das ist noch nicht raus. Natürlich will jeder von uns sechs mit ihm auf dem Court stehen. Zur Not muss das Los entscheiden. Aber wie ich Dirk kenne, wird er sich aus taktischen Gründen genau überlegen, wer als Partner in Frage kommt. Er ist da sehr auf Zack.

SZ: Was passiert, wenn er sich verletzt? Die Verantwortlichen in Dallas sähen das sicher nicht gerne.

Mayer: Dirk spielt ja nicht während der Saison oder den Playoffs. Außerdem ist er über den Klub versichert. Im Moment wäre es eher ein Problem für die Nationalmannschaft und die bevorstehende EM im September in Litauen. Doch schon aus diesem Grund wird er es locker angehen und nicht auf Teufel komm raus nach jedem Ball hechten.

SZ: Es heißt, kommendes Jahr spiele ein weitere Profisportler für die TG.

Mayer: Ja. Tischtennis-Ass Timo Boll würde für uns antreten, wenn es sein Terminplan zulässt. Er und Dirk haben sich in Peking kennen gelernt und sind mittlerweile gute Freunde. Sie haben schon in Dallas gegeneinander Tennis gespielt. Für die TG Würzburg könnten sie dann zusammen aufschlagen.