Süddeutsche Zeitung

0:3 bei Tottenham:BVB droht Achtelfinal-Aus in der Champions League

Lesezeit: 2 min

Borussia Dortmund hat den Einzug in das Viertelfinale der Champions League fast schon verspielt. Der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga verlor am Mittwoch bei Tottenham Hotspur 0:3 (0:0) und braucht damit im Achtelfinal-Rückspiel in drei Wochen fast schon ein kleines Fußball-Wunder. Dortmund-Schreck Heung-min Son (47.), Jan Vertonghen (83.) und Llorente (86.) bestraften bei ihren Toren Fehler der Dortmunder - insbesondere von Achraf Hakimi - in der Defensive eiskalt.

Für den ehemaligen Hamburger und Leverkusener Son war es bereits sein neuntes Tor im elften Spiel gegen die Schwarz-Gelben, die einmal mehr enttäuscht Wembley verließen. Jenen Ort, an dem Dortmund 2013 das Champions-League-Finale gegen den FC Bayern verlor. Für den BVB war es das vierte sieglose Pflichtspiel in Serie.

"Wir fahren als Tabellenführer der Bundesliga dahin und haben überhaupt keine Angst davor", hatte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke Zuversicht verbreitet. Danach sah es aber auf dem Rasen zunächst nicht aus. Tottenham machte in der Anfangsphase gleich Druck und hatte durch Lucas die große Chance zur Führung, als sein Volleyschuss nur knapp am BVB-Tor vorbeistrich (7. Minute).

In der ersten Hälfte hat der BVB mehrere Chancen

In der Folgezeit legte der BVB, der seinen verletzten Kapitän Marco Reus weiter schmerzlich vermisste, aber seine Zurückhaltung ab und kam besser ins Spiel. Im Gegensatz zum Ballbesitz-Fußball daheim in der Bundesliga war Lucien Favres Marschroute diesmal auf überfallartige Angriffe ausgelegt. So setzte der Schweizer auf die pfeilschnellen Außenstürmer Jadon Sancho und Christian Pulisic, der überraschend für den zuletzt starken Europameister Raphael Guerreiro ins Team rückte.

Pulisic war es auch, der Weltmeister-Torhüter Hugo Lloris mit einem Schuss aus spitzem Winkel erstmals prüfte (15.). Der Franzose war aber ebenso souverän zur Stelle wie bei Distanzschüssen von Axel Witsel (20.) und Thomas Delaney (35.). Besonders strecken musste sich Lloris aber bei einem Kopfball von Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou - der nach zehnwöchiger Verletzungspause zurück ins Team gekehrt war - kurz vor der Pause, als er den Ball kurz vor der Linie noch wegfischte (45.). Tottenham, das durch die Ausfälle von Dele Alli und Harry Kane nicht minder geschwächt war, hatte dagegen bis zum Seitenwechsel nur noch einen Schuss von Son zu bieten (36.).

Dafür war der Südkoreaner aber kurz nach der Pause eiskalt zur Stelle. Nach einem unnötigen Ballverlust von Achraf Hakimi traf Son aus kurzer Entfernung. Erst am Wochenende beim 3:3 gegen 1899 Hoffenheim und beim Pokal-Aus gegen Werder hatte sich die BVB-Abwehr äußerst wacklig gezeigt.

Es war ein echter Wirkungstreffer, denn fortan geriet der BVB mächtig in die Bredouille. Nach gut einer Stunde war Christian Eriksen frei durch, Zagadou klärte in höchster Not. Beim anschließenden Eckball prüfte Toby Alderweireld den Dortmunder Schlussmann Roman Bürki (61.). Und es kam noch schlimmer für die Dortmunder: Ein Ballverlust von Götze leitete das nächste Gegentor durch Vertonghen ein. Und anschließend setzte Llorente noch einen Kopfball ins Tor.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4329798
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.