Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:3:0 - Joker Silva löst Leipzigs Probleme gegen Bochum

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Leipzig verschwendet gegen den Aufsteiger aus Bochum zahlreiche Chancen. Erst die Einwechslungen von Trainer Jesse Marsch bringen die Wende.

RB Leipzig sucht weiter seine Spielidee. Erst dank einer starken Schlussoffensive kam das Team von Trainer Jesse Marsch am Samstagabend im Bundesliga-Premierenduell mit Aufsteiger VfL Bochum zu einem mühsamen 3:0 (0:0)-Arbeitssieg. André Silva (69. Minute) köpfte 36 Sekunden nach seiner Einwechslung vor 25 598 Zuschauern in der Leipziger Arena zur Führung ein, ehe Christopher Nkunku (73./78.) per Doppelpack erhöhte. Der Vizemeister hat nach dem siebten Spieltag mit zehn Zählern Anschluss zu den Europapokalplätzen, läuft seinen Ambitionen aber weiter hinterher.

Das Spiel begann gleich mit einem Aufreger: Nachdem Angeliño (4.) frei auf VfL-Keeper Manuel Reis zulief und ihn umkurvte, köpfte Erhan Masovic den Ball von der Linie, ehe Yussuf Poulsen beim Fallrückzieher gefoult wurde. Schiedsrichter Robert Hartmann gab Strafstoß. Doch als Emil Forsberg bereits zum Punkt ging, schaute sich der Unparteiische noch mal die Szene an und entschied: kein Elfmeter. Dies stachelte RB noch mehr an. Forsberg (8.) prüfte VfL-Torwart Manuel Riemann, drei Minuten später knallte der Schwede den Ball an den Pfosten.

Nach dem krankheitsbedingten Fehlen von Abwehrchef Willi Orban (Grippe) setzte Cheftrainer Jesse Marsch dennoch auf die Dreierkette. "Wir versuchen, gut gegen den Ball zu arbeiten, aber auch gut mit dem Ball", sagte Marsch, der trotz der enormen Leistungsschwankungen erneut Rückendeckung von Vorstandschef Oliver Mintzlaff bekam. Zwar kritisierte dieser die vergangenen Wochen. "Wir sind sehr, sehr unzufrieden mit der Ausbeute und der nicht vorhandenen Konstanz." Doch er stellte auch fest, "dass wir einen sehr großen Umbruch hatten". Marsch bekomme Zeit "und wir sind weiter völlig davon überzeugt, dass der Weg mit Jesse, den wir eingeschlagen haben, der richtige ist."

Die RB-Fans pfeifen ihre Mannschaft aus

Doch die Unsicherheit ist groß. Typisch dafür die Szene in der 29. Minute: Der zuletzt überragende Nkunku lief frei auf Riemann zu, doch statt rechts auf den ebenfalls freien Yussuf Poulsen zu passen, schoss er selbst und scheiterte am Keeper.

Bochum nutzte diese Zögerlichkeit fast aus. Nachdem RB nach einem Ballgewinn erneut den Ball verlor, schlenzte Bochums Antony Losilla (36.) den Ball beinahe zur Führung ins Tor. Danach häuften sich die Fehlpässe im Aufbauspiel - die RB-Fans quittierten das lautstark mit Pfiffen. Marsch versuchte von außen einzuwirken, mahnte sein Team gestenreich zu mehr Ruhe und Gelassenheit.

Nach einer Stunde stellte Marsch mit der Einwechslung von Nordi Mukile für Angeliño auf Viererkette um. Das änderte zunächst nichts am schwachen und ideenlosen Spielaufbau von RB. Dafür brachte er dann Dominik Szoboszlai und Stürmer Andre Silva für Forsberg und Poulsen. Die Belohnung folgte von Zugang Silva: Mit seiner ersten Ballberührung köpfelte der Portugiese nach einer Ecke von Szoboszlai zur Führung ein. Das wirkte befreiend. Nur wenig später lupfte Nkunku gleich zweimal den Ball über Reimann. Nun traute sich Matsch mehr, brachte erstmal den vom FC Barcelona verpflichteten Ilaix Moriba.

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