Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Modeste klaut Wolfsburg den Sieg

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Die Wolfsburger Fans kommentierten die erneuten Punktverluste mit gellenden Pfiffen, Julian Draxler & Co. ließen nach dem enttäuschenden 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Köln die Köpfe hängen.

"Wir sind überhaupt nicht zufrieden, wir brauchen unbedingt wieder einen Dreier", sagte der Nationalspieler nach dem sechsten sieglosen Punktspiel am Sonntag hintereinander. Der teuer zusammengestellte VfL-Kader droht die hoch gesteckten Ziele zu verpassen und liegt jetzt bereits sieben Punkte hinter einem sicheren Königsklassen-Platz. "Wir müssen uns in einigen Punkten verbessern, das ist gar keine Frage", befand Manager Klaus Allofs.

Erster Punktgewinn für Köln im Jahr 2016

Die Kölner feierten nach dem schönen Tor von Anthony Modeste (75. Minute) einen unerwarteten ersten Punktgewinn im neuen Jahr und liegen weiter nur zwei Zähler hinter Wolfsburg. "Ein Punkt in Wolfsburg ist super für uns, aber wir schweben auch nicht auf Wolke sieben", sagte Kölns Manager Jörg Schmadtke. Für die auswärtsschwachen und nun auch zu Hause anfälligen Wolfsburger traf vor 29 156 Zuschauern lediglich Draxler (67.). "Wir tun uns schwer, sind im Abschluss sehr zögerlich. Wenn wir in Führung gehen, schaffen wir es nicht, hinten sattelfest zu sein", klagte Allofs. Draxler gestand: "Wir können das viel, viel besser. Den Unmut (der Fans) kann man verstehen."

Beide Mannschaften zeigten ein temporeiches Spiel mit viel Einsatz. Für eine überdurchschnittlich Bundesligapartie fehlte es bei vielen Aktionen allerdings an Zielstrebigkeit und an der Genauigkeit, so dass es vor den Toren wenig hochklassige Situationen gab. Die VfL-Fans begannen nach einer knappen Stunde ihrem Unmut Luft zu machen und pfiffen. Kurz danach traf der bis dahin blasse Draxler und schoss den Ball nach Vorlage von Vieirinha volley ins Netz. Die Freude währte nicht lange, denn nach Vorlage von Leonardo Bittencourt verwandelte Modeste wunderschön mit einem Schlenzer zum Ausgleich.

Wolfsburg spielt viele Fehlpässe

Die Wolfsburger zeigten angesichts der eigenen Ansprüche ein viel zu fehlerhaftes Spiel. Zwar gab es schnelle Chancen, die Josuha Guilavogui (7.) und Max Kruse (14.) nicht nutzten, aber schon bald danach wurden auch die Probleme sichtbar. Der VfL hatte klar mehr Ballbesitz, ihm unterlaufen jedoch im Spiel nach vorne zu viele Fehlpässe. Immer wieder liefen sich die VfL-Profis im dichten Abwehrverbund der Gäste fest. Zudem waren die Gastgeber bei Kontern anfällig.

Defensive Stabilität sollte die Rückkehr von Luiz Gustavo geben. Nach fast dreimonatiger Pause gab der brasilianische Mittelfeldspieler sein Comeback und spielte auf der Sechser-Position neben Guilavogui. Trotzdem deckten die Gäste mit schnellen Gegenangriffen immer wieder Abstimmungsprobleme im Wolfsburger Abwehrverbund auf. Pech hatte er Brasilianer, als er nach einem Pass von Sebastian Jung elf Minuten nach der Pause nur den Pfosten traf. Kölns Trainer Peter Stöger sah eine engagierte Vorstellung seines Teams, das er nach der Niederlage zum Auftakt der Bundesliga-Rückrunde gleich auf vier Positionen umgebaut hatte.

Zu den neuen Spielern gehörte auch Startelf-Debütant Filip Mladenovic, der für den ins Mittelfeld gerückten Nationalspieler Jonas Hector als Linksverteidiger agierte. Der Serbe offenbarte einige Schwierigkeiten und konnte froh sein, dass er in der ersten Halbzeit wegen Trikotreißen keine Gelbe Karte sah. Die Kölner störten früh und spielten bei Balleroberung schnell nach vorne. Die beste Chance vor dem Seitenwechsel vergab Hector (36.), der mit dem rechten Fuß über das Tor schoss. Weniger gelungen waren die Wolfsburger Konter, die nicht konsequent zu Ende gespielt wurden. So war das Remis am Ende gerechtfertigt.

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