Süddeutsche Zeitung

2:0-Sieg gegen Augsburg:Leipzig setzt die Konkurrenz unter Druck

Lesezeit: 2 min

Von Javier Cáceres

Immer wieder freitags hat der FC Augsburg so seine Probleme. Sagt die Statistik. Zwölf Freitagsspiele hatte der FCA vor seiner Visite in Leipzig aneinandergereiht, ohne dass ein einziger Sieg herausgesprungen wäre. Am Freitag kam ein dreizehntes ohne Dreier hinzu. Denn RB Leipzig festigte seine Champions-League-Ambitionen durch einen verdienten 2:0-Sieg.

In einem zunächst von eiserner taktischer Disziplin geprägten, aber an Torraumszenen armen Spiel erzielte der 19-jährige französische Innenverteidiger Dayot Upamecano (rechts im Bild, mit Bernardo) nach nur 17 Minuten die Führung der Leipziger. Augsburgs Torwart Marwin Hitz hatte die erste Chance des Spiels, einen Seitfallzieher von Leipzigs Stürmer Yussuf Poulsen, nur abklatschen können; Upamecano war am Fünfmeterraum zur Stelle und schoss volley ein. Es war sein erster Bundesligatreffer im 30. Einsatz für RB. Bis zur Pause tat sich nicht mehr allzu viel - wenn man von einem Fernschuss des unermüdlich, aber glücklos arbeitenden Nationalstürmers Timo Werner absieht.

Hinteregger fälscht den Ball ab

Ansonsten hielten sich die Leipziger Anhänger vor allem damit bei Laune, Augsburgs Kapitän Daniel Baier bei jedem Ballkontakt auszupfeifen. Sie haben nicht vergessen, dass sich Baier beim 1:0-Hinspielsieg der Augsburger überdeutlich in den Schritt gefasst hatte, um Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl zu provozieren. Das brachte Baier seinerzeit eine Sperre von einem Spiel und eine satte Geldstrafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein.

Nach der Pause zog Leipzig das Tempo merklich an. Mittelfeldspieler Kevin Kampl versuchte es aus der Distanz (47.), Werner stellte FCA-Keeper Hitz bei einem Konter auf die Probe (53.), einmal rettete Augsburgs Verteidiger Kevin Danso in so bedrängter Lage, dass er fast ein Eigentor fabrizierte. Der Mut und die latente Gefahr, die Augsburg vor rund 34 000 Zuschauern noch in der ersten Hälfte verströmt hatte, waren nicht mal mehr ansatzweise zu erkennen. Bis Baier, der Geschmähte, bei einem 30-Meter-Gewaltschuss Leipzigs Torwart Peter Gulacsi erstmals prüfte (67.). Dann aber traf der künftige Liverpooler Naby Keita per Freistoß zum 2:0. Aus 22 Metern hatte er allerdings Glück, dass der 1,84 Meter große Martin Hinteregger in der Mauer hochsprang - und den Ball unerreichbar für Hitz abfälschte (70.).

Mit Keitas Tor war die Partie abgeurteilt, Leipzig aber wollte mehr. Kampl setzte einen Freistoß an den Querbalken (79.), Poulsen vergab aus aussichtsreicher Position (82.), und der eingewechselte Zugang Ademor Lookman hatte ein paar elektrisierende Szenen. Doch die Partie erstarb und hatte nur einen Trost für die Augsburger parat: Bis zum nächsten Freitagsspiel wird noch einige Zeit ins Land gehen.

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Quelle:
SZ vom 10.02.2018
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