Süddeutsche Zeitung

Wettmafia:Syndikats-Boss Dan Tan angeblich verhaftet

Lesezeit: 4 min

Singapurs Polizei gelingt offenbar ein schwerer Schlag gegen die internationale Wettmafia. Thorsten Fink will bei Pep Guardiola hospitieren. Die Entscheidung im America's Cup ist wegen zu starken Windes vertagt.

Fußball, Wettmanipulation: Singapurs Polizei ist offenbar ein schwerer Schlag gegen die internationale Wettmafia gelungen. Bei einer 12-stündigen Razzia sollen Beamte neben rund einem Dutzend Verdächtigen auch Syndikats-Boss Dan Tan festgenommen haben. Das berichteten Zeitungen nach einer Mitteilung der Polizei über die Verhaftung des "mutmaßlichen Anführers" sowie insgesamt 13 weiterer Verdächtiger. Allen festgesetzten Personen legen die Behörden die "Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zur Manipulation von Fußballspielen" zur Last. "Die Verhaftungen sind ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung der weltweiten Manipulation von Fußball-Spielen", kommentierte Interpol-Generalsekretär Robert Noble den Coup von Singapurs Polizei.

Dan Tan soll Drahtzieher von weltweiten Spielmanipulationen im Fußball sein. Die europäische Polizeibehörde Europol berichtete zu Jahresbeginn von insgesamt rund 700 illegal beeinflussten Spielen. Interpol hatte Singapurs Polizei zuletzt zu Dan Tans Verhaftung aufgefordert, nachdem die asiatischen Ermittler dem Hauptverdächtigen in den globalen Ermittlungen "Unterstützung unserer Untersuchungen" attestiert und damit ihren Verzicht auf seine Verhaftung begründet hatten. In Italien und Ungarn ist Dan Tan bereits wegen seiner Verwicklung in die Manipulationen von nationalen Liga-Spielen angeklagt.

Fußball, Thorsten Fink: Nach seinem Aus beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV will Thorsten Fink nun von Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola lernen. "Ich habe noch nicht mit Bayern geredet. Aber das Training von Guardiola will ich mir schon anschauen", sagte der 45-Jährige, der als Profi für den Rekordmeister aktiv war, der Bild-Zeitung und kündigte auch eine Fortbildung in England an: "Auch zu Arsenal und Wenger möchte ich." Zuvor wolle er jedoch für einige Tage wegfahren, sagte Fink. Der HSV hatte sich am Montag nach fast zwei Jahren von dem Trainer getrennt.

VfL Bochum, Geldstrafe: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Zweitligisten VfL Bochum wegen unsportlichen Verhaltens mit einer Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro belegt. Dies teilte der DFB am Donnerstag mit. Vor Beginn der Partie beim FSV Frankfurt am 9. August wurden im Bochumer Zuschauerblock etwa zehn bengalische Feuer abgebrannt. Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.

Fußball in Frankreich: Schwedens Fußball-Nationalspieler Zlatan Ibrahimovic steht laut eines Berichts der französischen Sporttageszeitung L'Equipe vor einer Vertragsverlängerung bei Paris St. Germain. Angeblich wird der 32-Jährige, dessen Vertrag ohnehin noch bis 2015 läuft, in Kürze bis 2017 unterschreiben und künftig 15 Millionen Euro pro Jahr kassieren. Ibrahimovic war 2012 vom AC Mailand nach Paris gewechselt und gleich im ersten Jahr mit PSG Meister geworden.

America's Cup: Kurz nach dem achten Sieg des Herausforderers Team New Zealand hat die Wettfahrtleitung das für Mittwochnachmittag (Ortszeit) vorgesehene zwölfte Rennen im 34. Duell um den America's Cup abgesagt. Der Wind hatte das zulässige Limit überschritten. Die Entscheidung um den Gesamtsieg bei dem Segelklassiker fällt damit frühestens am (heutigen) Donnerstag. Herausforderer Team New Zealand steht dicht vor dem Gesamtsieg. Die Neuseeländer hatten zuvor das elfte Rennen im Finalduell vor San Francisco für sich entschieden. Bei einem Gesamtstand von 8:1 brauchen sie nur noch einen Sieg gegen Oracle Team USA, um die Trophäe in ihren Besitz zu bringen. Bereits am Dienstag hatte der zu starke Wind keine Wettfahrten zugelassen.

Fußball in den USA: Jürgen Klinsmann rechnet mit einer Verlängerung seines Vertrags als Fußball-Nationaltrainer der USA. "Ich denke nicht, dass meine Mission in den USA zu Ende ist", sagte der 49-Jährige der Bild-Zeitung (Donnerstagsausgabe). Sein Kontrakt läuft nach der Weltmeisterschaft 2014 aus. Anders als die DFB-Auswahl ist Klinsmanns Mannschaft bereits für die Endrunde in Brasilien qualifiziert. Nach der erfolgreichen Qualifikation habe es immer wieder Anfragen gegeben. "Aber es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, langfristig zu denken", erklärte der Schwabe, der vor rund zwei Jahren das Amt als US-Trainer übernommen hatte und Ende Juli mit seinem Team den Gold Cup gewann.

Klinsmann rät auch Bundestrainer Joachim Löw, vor der WM Klarheit in seiner Vertragssituation zu schaffen. "Für den Fall, dass es in Brasilien wider Erwarten schiefgeht, kann man Vorsichtsmaßnahmen einbauen", sagte der frühere deutsche Nationalcoach. "Dann sind auch alle Beteiligten Manns genug, sich zusammenzusetzen." Löw hatte stets betont, erst nach einer erfolgreichen Qualifikation den Kontrakt verlängern zu wollen. In die WM 2010 war Löw mit einer ungeklärten Vertragssituation gegangen. Für die WM im nächsten Jahr hat sich Klinsmann mit der US-Auswahl die K.o.-Runde als Ziel gesetzt. "Alles andere wäre eine Enttäuschung", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Basketball, EM: Frankreich hat bei der Basketball-EM Gastgeber Slowenien geschockt und steht wie schon vor zwei Jahren im Halbfinale. Das Team um den überragenden NBA-Star Tony Parker setzte sich am Mittwochabend in Ljubljana 72:62 (26:24) durch und trifft nun auf Spanien, in einer Neuauflage des EM-Endspiels von 2011. Bester Werfer für Frankreich war Aufbauspieler Parker mit 27 Punkten, für das Heimteam waren 18 Zähler von Goran Dragic zu wenig. Zuvor hatte Titelverteidiger Spanien zum Auftakt der Endrunde die Serben 90:60 (48:23) bezwungen. Beste Akteure waren Sergio Rodriguez mit 22 und Rudy Fernandez mit 19 Punkten. Zudem zeigte NBA-Center Marc Gasol defensiv eine starke Vorstellung. Serbien muss nun, wie auch Slowenien, in den Platzierungsspielen um das Ticket für die WM 2014 in Spanien kämpfen. Nur die besten sechs Mannschaften der EM qualifizieren sich, neben den gesetzten Iberern.

Handball, Bundesliga: Meister THW Kiel hat im Fernduell mit den Füchsen Berlin seinen Vorsprung an der Spitze der Handball-Bundesliga verteidigt. Die Kieler setzten sich am sechsten Spieltag trotz einiger Schwierigkeiten 26:25 (11:14) gegen die HSG Wetzlar durch, es war der sechste Sieg im sechsten Ligaspiel. Kurz zuvor hatten die Füchse beim 32:25 (15:12) gegen das weiter sieglose GWD Minden den fünften Sieg in Serie gefeiert und kletterten auf Rang zwei. Champions-League-Sieger HSV Hamburg setzte mit dem 34:29 (15:16) gegen den VfL Gummersbach seinen Aufwärtstrend fort. Nach dem dritten Sieg in Serie kletterten die Norddeutschen erstmals in die obere Tabellenhälfte. Der SG Flensburg-Handewitt gelang nach zuletzt zwei Niederlagen ein 29:25 (13:16)-Sieg bei der TuS N-Lübbecke und damit vorerst der Sprung auf Rang fünf. Frisch Auf Göppingen holte mit einem 34:32 (21:16) beim TBV Lemgo den ersten Saisonsieg.

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