Augsburgs Elfmeter-Affäre: Kölner Stadion-Chef schickt Marwin Hitz eine Rasen-Rechnung

Weil er den Rasen des Kölner Stadions ramponierte, soll Marwin Hitz für die Reparatur zahlen. Der Torwart des FC Augsburg hatte einen Elfmeter-Fehlschuss provoziert.

Drei, vier Mal drehte Marwin Hitz seine rechte Ferse auf dem Rasen des Kölner Fußballstadions. Mit den Stollen seines Fußballschuhs harkte der Torwart des FC Augsburg ein kleines Stück neben dem Elfmeterpunkt kaputt. Was dann folgte, erregte nicht nur die Fans des 1. FC Köln. Weil durch Hitz' Gartenarbeit FC-Stürmer Anthony Modeste beim darauffolgenden Elfmeter wegrutschte, Hitz so mit seinen Stollen ein Gegentor verhinderte. "Rasen-Rowdy" nannten Hitz die Boulevard-Medien, "in diesem Loch versinkt das Fair Play" schrieb der Express.

"Unsportlich" aber nicht "krass sportwidrig"

Der Torwart entschuldigte sich nach dem Spiel, das sein FC Augsburg mit 1:0 gewann, umgehend. Eine sportliche Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) muss er nicht befürchten - der DFB ermittelt nicht gegen ihn, weil sein Verhalten zwar "unsportlich", nicht aber "krass sportwidrig" gewesen sei. Nur in letzterem Falle könnte Hitz laut Statuten des Weltverbandes Fifa belangt werden.

"Ärger" droht dem Augsburger trotzdem. Der Chef der Kölner Sportstätten hat Hitz laut Express eine Rechnung über 122,92 Euro zugeschickt. "Es geht mir nicht um das Geld", sagt Hans Rütten der Zeitung zufolge. "Aber ein bisschen Strafe schadet nicht." Der Betrag setze sich zusammen aus einem Quadratmeter Sportrasen, zwei Facharbeitsstunden und der fälligen Umsatzsteuer, um das ramponierte Stück wiederherzustellen. Und weil es Rütten und dem 1. FC Köln nicht um das Geld geht, dürften sich andere darüber freuen: "Wenn Marwin Hitz zahlt, spenden wir den Betrag der Kinderklinik in der Amsterdamer Straße", sagt Rütten.