Süddeutsche Zeitung

30. Spieltag der Bundesliga:Arango schockt Stuttgart, Nürnberg zittert

Lesezeit: 3 min

Wieder vergibt der VfB spät drei Punkte: Die Schwaben liegen in Gladbach lange vorne, dann folgt der Ausgleich durch einen Kopfball. Der Club geht in Wolfsburg früh in Führung, doch am Ende steht eine klare Niederlage. Ein Bremer fabriziert beim 0:3 in Mainz ein kurioses Eigentor - auch Braunschweig verliert.

Der VfB Stuttgart hat einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt in der Bundesliga verpasst. Die Schwaben mussten sich bei Borussia Mönchengladbach nach langer Führung mit einem unglücklichen 1:1 (1:0) begnügen und gaben den ersten Auswärtssieg seit über fünf Monaten noch aus der Hand. Daniel Didavi (12.) traf für den VfB, ehe Juan Arango (89.) den Ausgleich erzielte. VfB-Trainer Huub Stevens verzichtete in der Startformation vor 53.560 Zuschauern im in dieser Saison zum fünften Mal ausverkauften Borussia-Park auf Torjäger Vedad Ibisevic. Für ihn stürmte der erst 18-jährige Timo Werner.

Die Gäste begannen nach dem Sieg in der vergangenen Woche gegen Freiburg selbstbewusst, daher war der Führungstreffer nicht unverdient. Nach einem verunglückten Schuss von Werner ließ Didavi Gladbachs Torhüter Marc-André ter Stegen aus kurzer Distanz keine Chance. Die Schwaben standen in der Folge in der Defensive meist sicher und nahmen den Abstiegskampf an.

Die Stuttgarter legten eine harte Gangart an den Tag und hatten nach 25 Minuten schon drei Gelbe Karten kassiert. Allerdings kauften sie der Borussia damit auch den Schneid erst einmal ab. Lediglich bei einer Doppelchance von Juan Arango und Patrick Herrmann (36.) wurden die Gastgeber in der ersten Halbzeit torgefährlich.

Auf der anderen Seite verpassten es die Gäste mehrfach, ihre Führung noch vor dem Seitenwechsel auszubauen. Martin Harnik scheiterte nach einem Fehler von Julian Korb ebenso freistehend an ter Stegen (37.) wie Werner (45.). Zudem verfehlte ein Kopfball von Didavi nur knapp sein Ziel (45.+2). Nach dem Wechsel erhöhte die Mannschaft von Lucien Favre den Druck. Havard Nordtveit verfehlte zunächst mit einem Distanzschuss sein Ziel knapp (47.), dann scheiterte Alvaro Dominguez am glänzend reagierenden Schlussmann Sven Ulreich (51.).

Doch dem Gladbacher Spiel mangelte es insgesamt an Präzision, der fünfmalige deutsche Meister machte sich das Leben durch leichte Ballverluste immer wieder selber schwer. Aber auch der VfB spielte seine sich bietenden Kontermöglichkeiten oft nicht gut aus. In der 87. Minute verpasste Ibrahima Traoré mit einem Freistoß an die Latte die Vorentscheidung, fast im Gegenzug fiel nach einer Flanke von Max Kruse der Ausgleich durch Arangos Kopfball.

Der VfL Wolfsburg darf weiter von der Champions League träumen, der 1. FC Nürnberg steuert dagegen seinem neunten Abstieg entgegen. Durch den 4:1 (2:1)-Sieg über den Club kletterten die Niedersachsen auf Rang vier, der zur Qualifikation für die Königsklasse berechtigt.

Ivica Olic (19.), Ivan Perisic (22./82.) und Junior Malanda (70.) trafen für Wolfsburg nach der Gäste-Führung durch Markus Feulner (8.). Vor 28.431 Zuschauern feierten die Gastgeber einen hoch verdienten Sieg, während die Franken ihren Negativtrend fortsetzen und die siebte Niederlage im achten Spiel kassierten.

Der SC Freiburg hat einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und Eintracht Braunschweig der 2. Liga sehr nahe gebracht. Die Breisgauer setzten sich 2:0 (1:0) gegen das Schlusslicht durch und haben bereits fünf Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz 16. Braunschweigs Rückstand auf diesen Rang beträgt zwei Zähler.

Ein Eigentor von Damir Vrancic (8.) brachte die Freiburger schon früh in die richtige Richtung. Es war das erste Bundesliga-Eigentor der Niedersachsen seit dem 30. März 1985. Zudem traf Kapitän Julian Schuster für den SC (48.). Für die Freiburger, die seit 1986 nicht mehr gegen Braunschweig verloren haben, war es der siebte Sieg gegen die Eintracht in Folge.

Der FSV Mainz 05 hat sich mit einer beeindruckenden Leistung im Rennen um die internationalen Plätze zurückgemeldet. Nach zuletzt nur drei Punkten aus den vergangenen vier Partien zeigten sich die Männer von Trainer Tuchel beim 3:0 (3:0) gegen ein enttäuschendes Werder Bremen von ihrer besten Seite und dürfen mit 47 Zählern weiter von der Europa League träumen.

Das frühe Eigentor von Nils Petersen (5.) spielte dem FSV dabei in die Karten, Christoph Moritz mit seinem zweiten Bundesligator (16.) und Yunus Malli (39.) erhöhten noch vor der Pause. Die Gäste von der Weser müssen nach dem desolaten Auftritt mit 33 Punkten weiter nach unten schauen. Von der zuletzt ansteigenden Formkurve bei der Mannschaft von Trainer Robin Dutt war in Mainz nichts zu sehen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1935989
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.