Medizin

Vorbeugen gegen das Vergessen

Eine Demenz im Alter ist manchmal unvermeidlich. Doch etliche Risiken lassen sich verringern – und das schon in jungen und mittleren Jahren. Was man gegen Alzheimer tun kann.

Text: Werner Bartens, Illustration: Stefan Dimitrov
18. Januar 2023 - 5 Min. Lesezeit

Werden die Menschen nur alt genug, erwischt es irgendwann jeden: Die Demenz lässt sich nicht mehr vermeiden. Diese düstere Prognose stammt von Hans Förstl, dem ehemaligen Chef der Psychiatrie am Klinikum der Technischen Universität München, schließlich haben Dutzende Studien gezeigt, dass der schleichende Verlust von Merkfähigkeit und Denkleistung zu den Alterungserscheinungen des Gehirns gehört. Die Frage ist allerdings, wann es sich bemerkbar macht, dass Kurzzeitgedächtnis, Konzentration und schließlich auch Langzeitgedächtnis und Wortfindung immer stärker beeinträchtigt sind. Eine kausale Therapie gibt es nicht, eine Impfung auch nicht. Trotzdem lässt sich der Beginn einer Demenz in etlichen Fällen hinauszögern. Zwar wissen Wissenschaftler, dass Alzheimer und andere Formen der Demenz zu 60 Prozent auf genetischen Faktoren beruhen, die nicht zu ändern sind. Doch zu 40 Prozent geht der Verlust kognitiver Funktionen auf Risikofaktoren zurück, die sich beeinflussen lassen.

In Großbritannien hat eine Initiative gegen Demenz gerade das Projekt „Big Brain Health Check-in“ gestartet. Denn laut Umfragen wissen nur etwa ein Drittel der Menschen in den wohlhabenden Ländern, dass sie es teilweise selbst in der Hand haben, ihr Demenz-Risiko zu verringern. „Wir können das Risiko zwar nicht vollständig eliminieren, aber es immerhin reduzieren“, sagt Jonathan Schott, der die Forschungsorganisation Alzheimer Research UK leitet. „Jeder Einzelne kann dazu beitragen.“ Zwölf wichtige Risikofaktoren kann man verringern. Allerdings sollten nicht erst Senioren damit anfangen, etwas für die Gesundheit ihres Gehirns zu tun – „das meiste, was man verändern kann, passiert im Abschnitt zwischen Mitte 40 und Mitte 60“, sagt Schott. „Deshalb ist dieses Lebensalter so wichtig.“

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Vorbeugen gegen das Vergessen

Eine Demenz im Alter ist manchmal unvermeidlich. Doch etliche Risiken lassen sich verringern – und das schon in jungen und mittleren Jahren. Was man gegen Alzheimer tun kann.

Werden die Menschen nur alt genug, erwischt es irgendwann jeden: Die Demenz lässt sich nicht mehr vermeiden. Diese düstere Prognose stammt von Hans Förstl, dem ehemaligen Chef der Psychiatrie am Klinikum der Technischen Universität München, schließlich haben Dutzende Studien gezeigt, dass der schleichende Verlust von Merkfähigkeit und Denkleistung zu den Alterungserscheinungen des Gehirns gehört. Die Frage ist allerdings, wann es sich bemerkbar macht, dass Kurzzeitgedächtnis, Konzentration und schließlich auch Langzeitgedächtnis und Wortfindung immer stärker beeinträchtigt sind. Eine kausale Therapie gibt es nicht, eine Impfung auch nicht. Trotzdem lässt sich der Beginn einer Demenz in etlichen Fällen hinauszögern. Zwar wissen Wissenschaftler, dass Alzheimer und andere Formen der Demenz zu 60 Prozent auf genetischen Faktoren beruhen, die nicht zu ändern sind. Doch zu 40 Prozent geht der Verlust kognitiver Funktionen auf Risikofaktoren zurück, die sich beeinflussen lassen.

In Großbritannien hat eine Initiative gegen Demenz gerade das Projekt „Big Brain Health Check-in“ gestartet. Denn laut Umfragen wissen nur etwa ein Drittel der Menschen in den wohlhabenden Ländern, dass sie es teilweise selbst in der Hand haben, ihr Demenz-Risiko zu verringern. „Wir können das Risiko zwar nicht vollständig eliminieren, aber es immerhin reduzieren“, sagt Jonathan Schott, der die Forschungsorganisation Alzheimer Research UK leitet. „Jeder Einzelne kann dazu beitragen.“ Zwölf wichtige Risikofaktoren kann man verringern. Allerdings sollten nicht erst Senioren damit anfangen, etwas für die Gesundheit ihres Gehirns zu tun – „das meiste, was man verändern kann, passiert im Abschnitt zwischen Mitte 40 und Mitte 60“, sagt Schott. „Deshalb ist dieses Lebensalter so wichtig.“