Süddeutsche Zeitung

Westerwelle und die Hartz-IV-Debatte:Rüffel von der Kanzlerin

"Das sind nicht meine Worte": In ihrer Rede beim politischen Aschermittwoch distanziert sich Angela Merkel erneut von ihrem Stellvertreter.

Kanzlerin Merkel hat ihren Stellvertreter erneut in die Schranken gewiesen: In ihrer Rede am politischen Aschermittwoch kritisierte sie den Vizekanzler nun auch persönlich für seine umstrittenen Äußerungen über Hartz-IV-Empfänger.

"Ich habe klargemacht, dass das, was Guido Westerwelle gesagt hat, nicht meine Worte sind. Das ist nicht mein Duktus", sagte Angela Merkel am Abend in Mecklenburg-Vorpommern.

Wie im normalen Leben gebe es auch in der Politik Unterschiede zwischen Menschen sowie zwischen kleinen Parteien und Volksparteien. "Wir sind die Partei, die Maß und Mitte hat", sagte die CDU-Vorsitzende. Die CDU interessiere sich als Volkspartei "nicht nur für Gruppen, sondern für alle", sagte Merkel in Demmin.

Der FDP-Chef hatte in der Debatte über angemessene Hartz-IV-Bezüge Empörung ausgelöst mit dem Satz: "Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein."

Ob sich der Streit in einem Spitzengespräch lösen lässt? Angeblich soll schon in der kommenden Woche ein neuer Koalitionsgipfel anberaumt sein. Medienberichten zufolge sollen Merkel, Westerwelle und CSU-Chef Seehofer am 24. Februar zusammenkommen.

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