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Vor dem G-8-Gipfel:Gabriel sieht Durchbruch beim Klimaschutz

Während Umweltaktivisten Kraftwerke in Italien besetzt haben, verkündet der Umweltminister eine Einigung: Schwellenländer wollen offenbar mehr Rücksicht nehmen.

Bei den Verhandlungen für den weltweiten Klimaschutz zeichnet sich nach einem ARD-Bericht ein Durchbruch ab. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sagte kurz vor Beginn des G-8-Gipfels dem ARD-Hörfunkstudio Rom, erstmals hätten die wichtigen Schwellenländer wie Indien oder China akzeptiert, dass nicht nur die Industrienationen den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren müssten, sondern auch sie selbst.

Zudem hätten die 17 Mitgliedstaaten des Major Economies Forum bei Beratungen in der italienischen Hauptstadt ebenfalls zum ersten Mal anerkannt, dass die globale Durchschnittstemperatur nicht über zwei Grad Celsius steigen dürfe, wurde der SPD-Politiker am Mittwochmorgen zitiert.

"Das sind die beiden großen Erfolge. Die Bereitschaft der Entwicklungsländer zu sagen: Wir müssen unter das normale Emissionsszenario kommen und zweitens, wir akzeptieren das Zwei-Grad-Ziel", sagte der Bundesumweltminister. Allerdings habe man fast nichts vereinbart, was das konkrete Erreichen der Ziele betreffe.

Der Klimaschutz ist eines der Themen auf dem G-8-Gipfel in der italienischen Stadt L'Aquila. Vor dem Beginn der Veranstaltung haben etwa 100 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace am Mittwoch Kräne, Türme und Förderbänder in vier Kohlekraftwerken in ganz Italien besetzt. Die Aktion zum Auftakt des G-8-Gipfels sei ein Appell an die Teilnehmer, dringend aktiv zu werden für den Klimaschutz, sagte Greenpeace-Klimaexperte Tobias Münchmeyer der dpa.

Ziel der Aktivisten aus aller Welt waren die Kohlekraftwerke in der süditalienischen Stadt Brindisi, in Marghera bei Venedig, Vado Ligure im Nordwesten und Porto Tolle im Nordosten.

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AP/dpa/mikö
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