Süddeutsche Zeitung

USA:George W. Bush verteidigt die Pressefreiheit

In deutlicher Abgrenzung zu Donald Trump hat George W. Bush die Medien als unverzichtbaren Bestandteil der Demokratie hervorgehoben. "Wir brauchen sie, um Leute wie mich zur Verantwortung zu ziehen", sagte der frühere US-Präsident dem US-Sender NBC.

"Macht kann sehr süchtig machen, und sie kann sehr zerstörerisch sein. Es ist wichtig, dass Medien Menschen zur Verantwortung ziehen, die ihre Macht missbrauchen - sei es hier oder anderswo", sagte Bush.

"Wir alle brauchen Antworten"

Der seit 20. Januar amtierende US-Präsident Donald Trump hat den Medien in den USA den Krieg erklärt. Zuletzt nannte er sie sogar "Feinde des Volkes". Er reagiert oft aggressiv auf kritische Journalistenfragen, ihm unangenehme Medienberichte, etwa über Verbindungen seines Wahlkampfteams zur russischen Regierung, nennt er Falschmeldungen ("Fake News").

Bush sagte, es gebe offene Fragen zu den Kontakten von Trumps Mitarbeitern nach Moskau. "Diese Fragen müssen beantwortet werden. Wir alle brauchen Antworten." Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Senat, Richard Burr (Republikaner, North Carolina), müsse entscheiden, ob sich ein Sonderermittler mit dem Fall befassen soll.

Bush lag während seiner Amtszeit zwischen 2001 und 2009 selbst häufig im Streit mit den amerikanischen Medien. Wegen der Irak-Invasion 2003, die mit falschen Behauptungen begründet wurde, ist er bis heute umstritten. Der Presse scheint Bush jedoch nicht zu grollen: "Es ist ziemlich schwierig, anderen zu sagen, sie brauchten eine unabhängige, freie Presse, wenn wir selbst nicht bereit sind, eine solche zu akzeptieren."

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