Süddeutsche Zeitung

US-Wahlkampf:Die Waffenlobby stellt sich hinter Trump

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Die NRA fürchtet sich davor, dass die Demokratin Hillary Clinton die nächste Präsidentin der USA werden könnte. Daher hat sich die mächtige Waffenlobby während ihres Nationalkonvents hinter Donald Trump gestellt, den designierten Kandidaten der Republikaner. Er sei alternativlos.

Sollte Clinton tatsächlich ins Weiße Haus ziehen, müssen sich die Waffenfreunde von ihren Pistolen und Gewehren verabschieden, wie der Vizepräsident der NRA seine Anhängerschaft warnte. Chris Cox, der die Lobbyarbeit der Gruppe leitet, sagte: "Falls Euer Wunschkandidat aus dem Rennen ausgestiegen ist, ist es an der Zeit, darüber hinwegzukommen."

Donald Trump war als Redner zu Gast

Bei dem Konvent stand auch Donald Trump auf der Bühne. Er versprach der NRA, das verfassungsmäßige Recht auf Waffenbesitz zu schützen. Ferner sagte er eine Abschaffung waffenfreier Zonen zu. "Ich werde Euch nicht im Stich lassen", betonte Trump.

"Hillary (Clinton) will wehrlosen Amerikanern, die in hochkriminellen Gegenden leben, die Waffen wegnehmen", sagte Trump weiter. Der Milliardär warf Clinton außerdem vor, das Verfassungsrecht auf Waffenbesitz nicht nur ändern, sondern ganz abschaffen zu wollen.

Clinton fordert Verschärfung von Waffengesetzen

Clinton widersprach auf Twitter. Sie setzt sich für die Verschärfung geltender Gesetze ein, bei denen Waffenkäufer zum Beispiel stärker polizeilich überprüft werden. Sie betonte auch, dass ein Mehr an Waffen kein besserer Schutz vor Terrorismus sei. Die Demokratin hat sich aber nie dafür ausgesprochen, das Verfassungsrecht abzuschaffen, wie die Washington Post ausführt.

Trump erwähnte auch Bernie Sanders, der bei den Demokraten noch immer im Rennen ist. Der Milliardär empfahl Sanders, als unabhängiger Kandidat anzutreten.

Donald Trump lobte im Jahr 2012 eine Rede von Barack Obama. Der Präsident hatte sich nach dem Amoklauf an der Grundschule in der US-Stadt Newtown dafür ausgesprochen, deutlich mehr gegen Waffengewalt in den USA zu unternehmen. Auch zuvor hatte Trump angedeutet, dass er strengere Waffengesetze befürwortet. Doch spätestens seit April 2015 spricht Trump darüber, dass er ein "stolzes Mitglied der NRA" ist.

Angesichts der zunehmenden Angst vor Terroranschlägen und immer wiederkehrenden Amokläufen in den USA spielt das Thema auch im Wahlkampf eine wichtige Rolle. Die NRA vertritt die Ansicht, dass gegen einen "bösen Typ mit Waffe" nur ein Gegenmittel helfe: ein guter Typ mit Waffe.

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