Süddeutsche Zeitung

Widerstand gegen den Nationalsozialismus:Letzte Überlebende der Weißen Rose ist tot

Traute Lafrenz starb am 6. März im Alter von 103 Jahren. Sie brachte Flugblätter der Widerstandsgruppe nach Hamburg und wurde 1943 verhaftet. Nach dem Krieg wanderte sie in die USA aus.

Traute Lafrenz, die letzte Überlebende der Weißen Rose, ist tot. Wie die Weiße Rose Stiftung am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, starb sie am 6. März im Alter von 103 Jahren. Lafrenz kam 1919 in Hamburg auf die Welt und wechselte 1941 als Medizinstudentin von der Hansestadt an die Münchner Universität. Dort freundete sie sich mit Hans Scholl an und brachte später unter anderem Flugblätter der Weißen Rose nach Hamburg.

Im März 1943 wurde Lafrenz festgenommen, im April angeklagt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach ihrer Entlassung wurde sie erneut verhaftet und schließlich im April 1945 von US-Truppen befreit. Später emigrierte sie in die USA.

Im Jahr 2018 geriet Lafrenz noch einmal in die Öffentlichkeit: Damals wurde der Skandal um den Spiegel-Journalisten Claas Relotius öffentlich. Ein Interview mit ihr, das im September 2018 veröffentlicht wurde, war in Teilen gefälscht.

2019 wurde sie mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Die Weiße Rose hatte während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland studentischen Widerstand in München organisiert. Die bekanntesten Mitglieder der Gruppe gegen die Nationalsozialisten, die Geschwister Hans und Sophie Scholl und ihr Freund Christoph Probst, wurden vor 80 Jahren vom Nazi-Regime hingerichtet.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5766154
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/zaa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.