Süddeutsche Zeitung

Social Media:USA und Kanada verbieten Tiktok auf Regierungs-Handys

Regierungsbeschäftigte müssen die App von ihren Dienstgeräten entfernen. Die zuständige kanadische Ministerin spricht von einem "inakzeptablem Risiko für die Privatsphäre und die Sicherheit".

In den USA und Kanada müssen Regierungsmitarbeiter die chinesische Social-Media-App Tiktok von ihren Dienstgeräten löschen. 30 Tage haben die US-Amerikaner Zeit, um sie zu löschen. In Kanada gilt das Verbot bereits von diesem Dienstag an.

Tiktok gehört zum chinesischen Bytedance-Konzern. Schon lange gibt es Kritik an der Datensicherheit. Zudem wird befürchtet, dass der chinesische Staat auf die Nutzerdaten der Tiktok-User zugreifen könne. Das Unternehmen widerspricht dem. Auch wenn es derzeit keine Beweise dafür gebe, dass Regierungsinformationen betroffen seien, begründet die zuständige kanadische Ministerin Mona Fortier das Verbot mit einem "inakzeptablem Risiko für die Privatsphäre und die Sicherheit".

Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagte, die Regierung schließe auch ein landesweites Verbot nicht aus. Man werde die Sicherheit der Kanadier schützen, sagte er, und schloss weitere Schritte gegen Tiktok nicht aus.

Dem Wall Street Journal zufolge will Tiktok auf generelle Verbotspläne in den USA reagieren: Bytedance habe Washington einen Plan zum weitreichenden Umbau des US-Geschäfts vorgelegt, um in den USA aktiv bleiben zu können.

Erst vergangene Woche hatte die EU-Kommission ein ähnliches Verbot erlassen. Auch Beschäftigte der Brüsseler Behörde sollen Tiktok von sämtlichen amtlichen Handys löschen und die App von privaten Geräten entfernen, auf denen auch Apps der EU-Kommission genutzt werden. Ähnliche Gedanken macht sich offenbar auch die italienische Regierung. Hintergrund sind in allen Fällen Sicherheitsbedenken.

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SZ/reuters/jju
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