Süddeutsche Zeitung

Terrormiliz:Irak verkündet Sieg über den IS

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Der Irak hat den endgültigen Sieg über die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verkündet und dies am Sonntag mit einer Militärparade gefeiert. Den 10. Dezember erklärte der Regierungschef zum nationalen Feiertag, der jedes Jahr begangen werden solle. Die Parade fand in der hoch gesicherten Grünen Zone der Hauptstadt Bagdad statt.

Bereits am Samstag erklärte Premier Haidar al-Abadi das Land für "vollständig befreit". Auch die gesamte Grenze zu Syrien sei unter Kontrolle der Armee. Es sei ein Sieg nicht nur für die Iraker, sondern auch für die Araber und Muslime allgemein. Auf Twitter teilte al-Abadi Bilder, die ihn beim Feiern mit dem Volk zeigen.

Der IS hatte 2014 nahezu ein Drittel Iraks unter seine Kontrolle gebracht und vom nordirakischen Mossul aus ein Kalifat ausgerufen, das auch weite Teile Syriens umfasste. In den vergangenen Monaten wurde der IS aber in beiden Ländern immer weiter zurückgedrängt und kontrollierte zuletzt nur noch wenige Landstriche an der Grenze. Das forderte allerdings viele Opfer: Einem UN-Bericht zufolge starben bei der Schlacht um Mossul mehr als 2500 Zivilisten. Für die meisten Opfer war demnach die Terrormiliz IS verantwortlich.

"Diese Befreiungsmission, die vor drei Jahren angelaufen ist, wird eine gewaltige irakische Erfolgsgeschichte bleiben und ein Leuchtfeuer in der Geschichte unserer Nation", sagte al-Abadi. Der Premier mahnte zugleich zur Wachsamkeit. Nun komme es darauf an, eine Rückkehr des Terrorismus zu verhindern. "Trotz der Verkündung des endgültigen Siegs müssen wir wachsam bleiben und vorbereitet sein auf jeden terroristischen Anschlagsversuch auf unser Land, denn der Terrorismus ist ein ewiger Feind."

Das US-Militär hatte zu Wochenbeginn mitgeteilt, dass sich nun nicht einmal mehr 3000 IS-Kämpfer in Syrien und im Irak aufhielten. Am Donnerstag hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, dass die IS-Miliz in Syrien vollständig besiegt worden sei. Der IS ist aber weiter in der Lage, Anschläge zu verüben. In Ägypten, auf den Philippinen, in Afghanistan oder Jemen gibt es weiterhin aktive IS-Zellen.

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