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Terrorismus:Kanada weitet Luftschläge gegen den IS aus

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Kanada weitet militärischen Einsatz nach Syrien hin aus

Künftig will sich Kanada an den US-Angriffen auf IS-Stellungen in Syrien beteiligen, wie Premierminister Stephen Harper ankündigte. Bislang fliegen kanadische Jets nur im Irak Einsätze gegen die Extremisten. Die Angriffe in Syrien sind völkerrechtlich umstritten, weil es kein Mandat der Vereinten Nationen dafür gibt.

Die IS-Extremisten kontrollieren in Syrien und im Irak große Gebiete und haben dort ein "Islamisches Kalifat" ausgerufen. Zuletzt mussten sie jedoch erhebliche militärische Rückschläge hinnehmen. Die Luftangriffe der USA und ihrer Verbündeten haben den IS offenbar geschwächt.

Terrornetzwerk al-Qaida gewinnt Einfluss in der Region zurück

Mehrere islamistische Rebellen schlossen sich unterdessen im Nordwesten Syriens mit der Al-Nusra-Front, dem lokalen Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida, zu einem Militärbündnis zusammen. Damit steigt der Einfluss der Extremisten in der Region weiter, moderate Gruppen dürften an Boden verlieren. Ziel des Bündnisses sei die Einnahme der vom Assad-Regime kontrollierten Stadt Idlib, hieß es in einer Erklärung. Im Umland von Idlib kam es am Dienstag zu heftigen Gefechten mit der Armee.

In der Region um die Stadt hatte die Al-Nusra-Front zuletzt ihre Stellung deutlich ausbauen können. Die Extremisten stehen ideologisch der IS-Terrormiliz ideologisch nahe, sind aber mit ihr verfeindet. Sie gelten mittlerweile neben dem Regime und dem IS als stärkste Kraft im syrischen Bürgerkrieg.

Zulauf zu IS lässt nach

Der Zustrom neuer Kämpfer zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien ist nach Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte drastisch zurückgegangen. Seit Anfang des Jahres hätten sich den Extremisten etwa 120 Anhänger aus Syrien und dem Ausland angeschlossen. Der Zuwachs in diesem Jahr sei der geringste Wert, seitdem der IS Ende Juni ein "Islamisches Kalifat" ausgerufen habe. Zuvor habe die Terrormiliz etwa 1200 neue Kämpfer pro Monat in ihre Reihen aufgenommen.

Als einen Grund für den Rückgang nannte die Beobachtungsstelle für Menschenrechte die schärfere Überwachung ausreisewilliger Islamisten im Westen. Der IS leide zudem unter Geldproblemen.

Zugleich verstärke der IS die Rekrutierung von Kindersoldaten. Die Gruppe habe in Syrien seit Anfang des Jahres etwa 400 Kämpfer unter 18 Jahren rekrutiert, erklärten die Menschenrechtsbeobachter weiter. Die Extremisten hätten mehrere Rekrutierungsbüros eröffnet, um Kinder anzuwerben.

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