Süddeutsche Zeitung

Sudan:Hilfsorganisationen wollen weiterhin im Sudan arbeiten

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Bereits vor dem Ausbruch der Kämpfe war nach Angaben der UNO mehr als ein Drittel der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen. Nun wird die Lage für viele Menschen immer prekärer.

Trotz der heftigen Kämpfe und der Gefahr eines Bürgerkriegs wollen Hilfsorganisationen weiter im Sudan arbeiten. Das Bundesentwicklungsministerium befürchtet allerdings, dass ein Großteil der Arbeit eingestellt werden müsse. Bis zum Ausbruch bewaffneter Auseinandersetzungen am 15. April habe die Unterstützung durch die Partner in Sudan erfolgreich geleistet werden können. "Seit dem Ausbruch von Gefechten in der Hauptstadt Khartum und anderen Landesteilen mussten unsere Partner ihre Arbeit aber weitgehend einstellen, um die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu gefährden", sagte ein Ministeriumssprecher der Mediengruppe Bayern.

Verschiedene Hilfsorganisationen wollen ihre Arbeit aber trotz der Sicherheitsbedenken fortsetzen. "Der Ausgang des jetzigen Kriegs und die Folgen für die staatliche Struktur des Sudan sind noch nicht absehbar", sagte ein Sprecher von "Brot für die Welt" den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Man werde sich dieser Herausforderung aber stellen.

Die Binnenflüchtlingshilfe UN-Habitat der Vereinten Nationen teilte ebenfalls mit: "Das Team von UN-Habitat ist weiterhin im Sudan." Auch die Kinderflüchtlingshilfe Unicef hat ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort weiterhin im Einsatz.

Denn schon vor dem Ausbruch der jüngsten Kämpfe waren nach Angaben der UNO mehr als ein Drittel der Bevölkerung, also rund 16 Millionen Menschen, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Kämpfe hinderten die Menschen vor allem in Städten an lebenswichtiger Versorgung und verschlimmerten die prekäre Lage. UN-Organisationen und ihre Partner müssten aufgrund der Gewalt viele Hilfsprogramme im Sudan vorübergehend einstellen, hieß es. Rund vier Millionen Kinder sowie schwangere und stillende Frauen seien schwer unterernährt.

Insgesamt stellte das Entwicklungsministerium im Jahr 2022 rund 110 Millionen Euro für die Unterstützung der Bevölkerung zur Verfügung. Der größte Teil wird den Angaben zufolge regierungsfern über Unicef und das Welternährungsprogramm umgesetzt.

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