Süddeutsche Zeitung

Unruhen:Konfliktparteien im Sudan vereinbaren Schutz von Zivilisten

Auch humanitäre Hilfe soll in das Land gelassen werden. Offenbar kam die Vereinbarung unter Vermittlung von Diplomaten aus den USA und Saudi-Arabien zustande. Eine Waffenruhe umfasst sie aber noch nicht.

Die Konfliktparteien im Sudan haben sich offenbar auf Maßnahmen geeinigt, die die Zivilbevölkerung schützen und humanitäre Hilfe ermöglichen sollen. Allerdings ist keine Waffenruhe ausgehandelt worden, wie aus einer Mitteilung des US-Außenministeriums hervorgeht, die auf den späten Donnerstagabend US-Ostküstenzeit datiert ist.

Gespräche über eine mehrtägige Feuerpause sollen nun folgen - und voraussichtlich schon am Freitag beginnen, wie die New York Times unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Quelle im Außenministerium berichtete. Die Vereinbarung mit dem Namen "Verpflichtungserklärung zum Schutz der Zivilbevölkerung des Sudan" sei mithilfe von Diplomaten aus den USA und Saudi-Arabien bei Gesprächen im saudi-arabischen Dschidda ausgehandelt worden, hieß es aus Washington.

Die Konfliktparteien verpflichten sich demnach dazu, humanitäre Hilfe in das nordostafrikanische Land zu lassen, Krankenhäuser sowie Wasser- und Elektrizitätswerke zu räumen und nicht für militärische Zwecke zu nutzen und es der Bevölkerung zu ermöglichen, ihre Toten zu bestatten.

Im Sudan war ein lange schwelender Machtkampf Mitte April gewaltsam eskaliert. Die Armee unter dem Kommando von De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan kämpft gegen die paramilitärischen Einheiten seines Vizes Mohammed Hamdan Daglo. Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht. Vereinbarte Waffenruhen wurden mehrfach gebrochen.

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