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Regionalwahlen in Großbritannien:Nationalisten gewinnen schottische Parlamentswahl

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Bei der Wahl des schottischen Parlaments hat die Unabhängigkeitspartei SNP wieder die meisten Sitze gewonnen, ihre eigene Mehrheit aber verloren. Dem am Freitag veröffentlichten Endergebnis zufolge eroberten die Nationalisten 63 von 129 Sitzen. Die Chefin der Schottischen Nationalpartei, Nicola Sturgeon, hatte schon kurz zuvor einen "historischen" Sieg bejubelt, weil die SNP die dritte Wahl in Folge gewinnen konnte.

Die oppositionelle Labour Party dagegen hat nach ersten Ergebnissen Einbußen bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Großbritannien hinnehmen müssen. Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen bei den Kommunalwahlen in England verlor Labour Dutzende Mandate in den örtlichen Parlamenten.

Sollte sich dieser Trend bestätigen, wäre das als Misstrauensvotum gegen den seit acht Monaten amtierenden linksgerichteten Labour-Parteichef Jeremy Corbyn zu werten. Umfragen hatten deutliche Verluste für die Labour-Partei prognostiziert. Allerdings fallen sie wohl geringer aus als erwartet. Selbst im konservativ geprägten Süden des Landes konnte die Labour-Partei ersten Stimmauszählungen vom Freitag zufolge einige ihrer wenigen Hochburgen verteidigen.

40 Millionen Briten zu Wahlen aufgerufen

In Wales wird erwartet, dass die euroskeptische Partei Ukip erstmals in das Parlament einzieht. Ukip-Chef Nigel Farage sprach deshalb bereits von einem "Durchbruch" für seine Partei.

40 Millionen Briten waren am Donnerstag aufgerufen, Regional- und Kommunalparlamente zu wählen. Die Lokalwahlen gelten als wichtiger Stimmungstest vor der Abstimmung über einen Verbleib Großbritanniens in der EU. Denn in sechs Wochen stimmen die Briten über den sogenannten Brexit ab.

In London wurde zudem ein neuer Bürgermeister gewählt. Als Favorit für die Nachfolge des Konservativen Boris Johnson, der das Amt die vergangenen acht Jahre innehatte, gilt der Kandidat der Labour-Partei, Sadiq Khan. Ein Ergebnis wird im Laufe des Tages erwartet.

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