Regierung in Großbritannien: Boris Johnson darf mitreden

Johnson soll "wesentliche" Rolle spielen

Nach der Wahl in Großbritannien stellt Premierminister David Cameron sein neues Kabinett vor. Eine Sonderrolle kommt dabei dem Londoner Bürgermeister Boris Johnson zu. Er soll zwar keinen Ministerposten erhalten, aber nach den wöchentlichen Parlamentssitzungen an politischen Treffen der Konservativen teilnehmen. Der britischen BBC zufolge soll Johnsons Rolle "wesentlich" sein. Ein Sprecher Johnsons teilte mit, der Bürgermeister habe die Einladung Camerons angenommen.

Johnson hat in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, dass er sich für ein höheres politisches Amt interessiert. Gleichzeitig betonte er stets, sich bis Ende seiner Amtszeit auf seine Funktion als Bürgermeister von London konzentrieren zu wollen. Das gilt nach wie vor, twitterte Cameron:

Bereits in der Vergangenheit hatte der Premierminister gesagt, er wolle "Boris Johnson in meinem Team".

Johnson ist für seine exzentrischen Auftritte bekannt. Unkonventionell wirkte er auch heute, als er mit Rucksack und Fahrradhelm in der Hand durch die berühmte Tür mit der Hausnummer 10 in der Downing Street trat.

Freie Posten dank Wahlsieg

Camerons Tories hatten bei der Parlamentswahl vergangene Woche überraschend die absolute Mehrheit errungen. Die Partei ist deshalb nicht mehr auf einen Koalitionspartner angewiesen. Posten, die zuvor von den Liberaldemokraten besetzt waren, stehen nun auch den Tories zur Verfügung.

Bereits am Freitag hatte Cameron Finanzminister George Osborne, Innenministerin Theresa May, Außenminister Philip Hammond und Verteidigungsminister Michael Fallon in ihren Ämtern bestätigt. Das Justizressort führt Michael Gove. Wirtschaftsminister wird Sajid Javid, bisher für Kultur und Medien zuständig. Priti Patel wird Arbeitsministerin.